METHODIK
Therapieprogramm der NESCURE® Privatklinik am See
Der Aufenthalt in unserer Therapieeinrichtung dauert für alle Patienten genau 23 Tage inklusive An- und Abreisetag. Die Therapieinhalte fokussieren sich auf die Abhängigkeit von Alkohol, bauen thematisch aufeinander auf und greifen wie ein Zahnrad ineinander. Die Therapieinhalte fokussieren ein multiprofessionelles Behandlungsprogramm, in dem sowohl ihre körperlichen und psychischen Beschwerden, als auch mögliche Schwierigkeiten in sozialen und beruflichen Belangen berücksichtigt werden.
Abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse stellen wir für Sie das optimale Behandlungsprogramm zusammen, welches unser bewährtes und strukturiertes NESCURE®-Programm zur Überwindung der Alkoholabhängigkeit ergänzt. Deshalb starten alle PatientInnen zu einem bestimmten Zeitpunkt gemeinsam und bleiben die gesamte Zeit in einer Gruppe.
Unser Behandlungskonzept für Alkoholabhängige ist der „Qualifizierte Entzug“ bzw. eine Entwöhnung, wenn die Entgiftung bereits erfolgt ist.
Der Qualifizierte Entzug beinhaltet in der akutstationären Phase der Entgiftung die notwendige engmaschige ärztliche Behandlung und pflegerische Betreuung, laufende Überwachung der Vitalfunktionen, Medikation und bedarfsweise Monitoring.
Enthalten sind vom ersten Tag an engmaschige Einzeltherapiegespräche (ärztlich/therapeutisch) und auf die jeweilige körperliche Verfassung der PatientInnen ausgerichtete Gruppengespräche, Entspannungsverfahren, Yoga und Massagen.
Im medizinischen Bereich arbeiten wir unterstützend mit Hilfe der Neuro-Elektrischen Stimulation (NES), einer Art Elektroakupunktur.
Hier gilt als gesichert, dass bei einer Suchterkrankung ebenso wie bei depressiven Störungen, Abweichungen der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin vorhanden sind. Im Setting unserer Klinik werden diese Transmitter mittels transkranieller, neuroelektrischer Gleichstromstimulation in den ersten Tagen angeregt bzw. gedämpft.
Unsere TherapeutInnen schöpfen aus einem breiten Spektrum an bewährten psychotherapeutischen Verfahren sowie den neusten und wissenschaftlich belegten Therapieansätzen, um Ihnen stets die optimale Versorgung auf höchstem Niveau anbieten zu können. Ergänzende Maßnahmen auf der körperlich/seelischen Ebene stellen Entspannungsverfahren, Sport (Rehasport, Yoga) sowie Massagen (Entgiftungs- und Klangmassagen), Wanderungen und Ausflüge in der Natur dar.
Während des Qualifizierten Entzugs werden das Suchthilfesystem und die damit verbundenen Hilfsangebote erörtert. Es werden von hier aus Kontakte zu den jeweiligen Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen, PsychotherapeutInnen und evtl. weiterbehandelnden Kliniken hergestellt. Angehörigen-, Paar- und Familienberatung sind in das Behandlungsangebot des Qualifizierten Entzugs integriert.
Methodik der NESCURE® Privatklinik am See
Anbei finden Sie eine Zusammenstellung aller angewandten Methoden, die NESCURE® zur derzeit innovativsten und erfolgreichsten Klinik für Alkoholabhängigkeit machen.
Neuro-Elektrische Stimulation
Sie tragen in den ersten 4-5 Tagen Ihres Aufenthaltes das NESCURE®-Stimulationsgerät, mit dessen Hilfe körpereigene Botenstoffe/Transmitter (Endorphine, Serotonin, Dopamin) ausgeschüttet werden. Das limbische System, das durch den jahrelangen Alkoholkonsum lahmgelegt wurde, wird hier wieder angeregt.
Ihr Nutzen:
- Entzugssymptome in der Entgiftungsphase – Zittern, Schüttelfrost, Krämpfe oder ein Delir werden abgeschwächt.
- Ihre Stimmungslage bessert sich.
- Die Nachhaltigkeit der Therapie ist höher.
Medizinische Betreuung
In der Entgiftungsphase steht Ihnen ein Arzt rund um die Uhr zur Verfügung.
Er bleibt während des Aufenthaltes in unserer Klinik ein wichtiger Ansprechpartner. Er legt nach dem Erstgespräch und der Diagnose gemeinsam mit Ihnen den Behandlungsplan und die möglichen naturheilkundlichen Zusatztherapien fest. Diese Abstimmung ist uns wichtig. Nach unserer Erfahrung ist eine Behandlung umso erfolgreicher, je mehr der Patient den Zweck der Therapien versteht und daran mitarbeitet bzw. sie annimmt.
Der alte Arzt spricht Latein. Der junge Arzt spricht Englisch.
Der gute Arzt spricht die Sprache seines Patienten.
unbekannt
Motivierende Gesprächsführung
Motivierende Gesprächsführung ist ein Beratungsansatz mit dem Ziel, dass die Teilnehmenden aus sich selbst heraus motiviert sind, ihre Verhaltensweisen zu ändern.
Es gibt 4 grundlegende Prinzipien:
- Empathie zeigen: Die TherapeutInnen nehmen eine akzeptierende Haltung ein und versuchen, durch aktives Zuhören die Situation aus der Sicht des Klienten zu betrachten und zu verstehen.
- Diskrepanz erzeugen: Hierbei wird mit Hilfe von gezielten (offenen) Fragen direktiv vorgegangen, um den Teilnehmenden zu helfen, Argumente für eine Änderung zu entwickeln. Der Klientel wird deutlich, dass das momentane Verhalten im Widerspruch zu wichtigen Zielen für die Zukunft steht. Dadurch entsteht eine Bereitschaft zur Veränderung.
- Flexibler Umgang mit Widerstand: Ambivalenz oder Widerstand werden als normaler Teil des Veränderungsprozesses (und nicht als „krankhaft“) interpretiert. Auf konfrontatives Vorgehen wird verzichtet. Mit Hilfe von aktivem Zuhören wird erneut das Finden eigener Lösungswege unterstützt.
- Selbstwirksamkeit stärken: Die Klientel wird in der Zuversicht bestärkt, Veränderungen erreichen zu können. Diese innere Motivation unterstützt den Behandlungserfolg.
Kognitive Verhaltenstherapie
Eine der am meisten untersuchten und erfolgreichen Methoden der Psychotherapie ist die „kognitive Verhaltenstherapie“ (KVT). Diese Therapieform hat folgenden Grundgedanken: Die Art und Weise, wie und was wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten.
Der Mensch kann also über seine Gedanken (Kognitionen) sein Erleben oder Verhalten positiv oder negativ beeinflussen.
Wird eine Situation oder ein Ereignis als angenehm oder schön bewertet, fühlt sich die Person ebenfalls glücklich, heiter oder erfreut.
Bewertet der Mensch eine Situation als unangenehm, gefährlich oder unerträglich, dann reagiert der Körper mit Angst, Unruhe, Anspannung oder gar mit Depressionen.
Es geht darum, an aktuellen Problemen zu arbeiten und Lösungen für diese zu finden. Die „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht im Vordergrund: Menschen sollten ihr Leben so rasch wie möglich wieder ohne therapeutische Hilfe bewältigen können. Dies bedeutet nicht, dass der Einfluss vergangener Geschehnisse in einer kognitiven Verhaltenstherapie völlig ausgeblendet wird. Es geht jedoch vor allem darum, aktuell belastende Denkmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.
Kognitive Verhaltenstherapie hat sich besonders bei der Therapie von Suchterkrankungen bewährt.
Weitere mögliche Bestandteile unserer Therapieprogramme
Tiefenpsychologisch fundierte Therapie
Grundannahmen tiefenpsychologischer Psychotherapie basieren auf der Psychoanalyse (Freud). Menschliche Verhaltens- und Erlebnisweisen haben ihre Grundlage in intrapsychischen Konflikten, die sich in der frühkindlichen Entwicklung verorten lassen und unbewusst ablaufen – dies bedeutet, dass sich hinter psychischen und/oder körperlichen Symptomen in der Regel unbewusste Ängste, Motivationen, Einstellungen, Wünsche und Emotionen verbergen.
Besonderes Augenmerk gilt also den unbewussten Vorgängen und intrapsychischen Prozessen. Bezogen auf die Suchterkrankung ist davon auszugehen, dass frühkindliche Traumata zu Schutzmechanismen und Motivationssystemen führen, deren Bemusterung meist erst durch tiefenpsychologisches Arbeiten verstehbar werden.
„Bis du dem Unbewussten bewusst wirst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen“
Carl Rogers
Familientherapie/Systemische Therapie
Einbeziehung von Familie, Freunden oder PartnerInnen
Die Familientherapie ist eine Form der Systemischen Therapie. Vor dem Hintergrund der Sucht werden Beziehungsmuster aufgedeckt werden, die zur Entstehung und Vertiefung der Alkoholabhängigkeit geführt haben könnten. Dabei ist vor allem die Coabhängigkeit von PartnerInnen häufig ein wichtiges Thema therapeutischer Aufarbeitung.
Viele Abhängigkeitserkrankte nutzen bestimmte an die Sucht gebundene Verhaltensmuster, um Nähe und Distanz zu wichtigen Bezugspersonen zu regulieren. Dadurch soll Beziehungsproblemen vorgebeugt werden, die eine weitere emotionale Belastung darstellen würden. Destruktive Muster gilt es aufzudecken.
Es ist der in letzter Instanz wichtigste Teil auf dem Weg ins suchtfreie Leben.
Enge Bezugspersonen sind eingeladen, am gemeinsamen Genesungsprogramm teilzunehmen. Nur so ist meist dauerhafte Abstinenz möglich. Hierzu gehören Beziehungsgespräche mit den Ehepartnern, die Sensibilisierung der Kinder aus suchtkranken Familien, Verwandten und/oder anderen engen Bezugspersonen, Teilnahme an Selbsthilfegruppen und i.d.R. eine psychotherapeutische Nachbetreuung.
Dieses Angebot ist optional und gesondert kostenpflichtig.
Selbstmanagement
Ressourcenorientiertes Selbstmanagement bedeutet, dass die Teilnehmenden sich zunächst ihrer Ressourcen wieder bewusst werden. Hier geht es um die Selbstverantwortung, der eigenen Bestimmung und der inneren Wahrhaftigkeit. Nach dem Prinzip “Hilfe zur Selbsthilfe“ stehen die Teilnehmenden mit ihren jeweiligen Bedürfnissen und Zielen im Mittelpunkt. Eine Therapie ist dann erfolgreich, wenn den Teilnehmenden bewusst wird, dass sie es selbst in der Hand haben, ihre Situation positiv zu verändern.
Niemand kann dich ohne dein Einverständnis dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen.
Eleanor Roosevelt
Mindfulness, Achtsamkeitstraining
Achtsamkeit (Mindfulness) ist die beabsichtigte Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Gegenwart d.h. auf den aktuellen Moment, auf die gegenwärtige Erfahrung, ohne diese zu werten. Achtsam mit sich umgehen heißt, eine wohlwollende Selbstfürsorge der Teilnehmenden, z.B. „nein-sagen“ lernen und liebevoll mit sich selbst umgehen, zu erarbeiten.
Gegenwärtiger Moment – wunderbarer Moment – jeder Tag hält 24 brandneue Stunden bereit
Thich Nhat Hanh-buddhistischer Mönch
Interaktionelle Therapie
Hier liegt der Schwerpunkt auf der Veränderung zwischenmenschlicher Beziehungen. Der intensive Austausch mit anderen Menschen – TherapeutInnen und MitpatientInnen (Gruppentherapie) – trainiert neues bzw. gesünderes Beziehungsverhalten. Wir helfen unseren Teilnehmenden, ihre Beziehungen zu sich und anderen Menschen besser zu verstehen, sich zu öffnen und aktiv zu gestalten.
Heil sein ist die Erfahrung des ungehemmten Fließens unserer Lebensfreude,
unserer Kreativität, das sichere Wissen eines „ICH BIN“
eingewoben in das unendliche Netz aller Lebensenergien
Nana Nauwald
Körpertherapie
Die Körpertherapie geht davon aus, dass der Körper und die Psyche eine nicht trennbare Einheit sind. Daraus resultiert, dass ein gefühlsmäßig verinnerlichter Glaube nur dann verändert werden kann, wenn auf der körperlichen Ebene eine andere Erfahrung möglich wird. Gezielt wird die Selbstwahrnehmung des Körpers und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle aus der BeobachterInnenposition heraus geschult.
Körpertherapie findet in Form von Massageanwendungen, Yoga, Entspannungsverfahren und besonderen Trainingsangeboten statt.
Therapeutische Energie- und Ausleitungsmassagen verschaffen Energie, Wohlgefühl, entgiften und entschlacken durch hochwertige Aromaöle und können je nach Bedarf mit Sport-, Fußreflexzonen- und Lymphtechniken ergänzt werden.
Klangschalentherapie führt zu einer intensiven Entspannung und Harmonisierung und hilft die im Menschen auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene aus dem Gleichgewicht geratene Ordnung wiederherzustellen. Die heilsame Wirkung des Klangs geht dabei weit über den körperlichen Bereich hinaus. Sie erreicht tiefste Schichten unseres Seins und hilft uns, wieder in Einklang mit uns selbst zu kommen.
Tue deinem Körper etwas gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Teresa von Ávila
Physikalische Gefäßtherapie BEMER
Täglich 2 x 15 Minuten BEMER-Therapie verbessert die Durchblutung der kleinen und sehr kleinen Gefäße, die sogenannte Mikrozirkulation. Dadurch kommt es zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte und zur Unterstützung der Immunreaktion.
Diese Behandlungsform hat sich speziell bei der Regeneration der Leberzellen bewährt und ist ein wichtiger Bestandteil der NESCURE® Therapie.
Herzratenvariablität HRV
Wie Ihr Herz auf physischen und psychischen Stress reagiert
Die Herzratenvariabilität (HRV) ist ein Parameter der autonomen Funktion des Herzens sowie ein Maß für dessen Regulationsfähigkeit. Sie spiegelt die Qualität der Reaktion des Herzens auf physischen und psychischen Stress wider.
Eine professionelle Messung der Herzfrequenzvariabilität verrät unseren geschulten Ärzten oder TherapeutInnen viel über die Anpassungsfähigkeit des Organismus und warnt frühzeitig vor Störungen. Dysbalancen und Blockaden der vegetativen Regulation durch Stress, Burnout oder Suchtverhalten lassen sich frühzeitig erkennen und gegensteuern.
Mehrere nur 5-minütige HRV-Messungen zeigen Ihnen einen quantitativen Behandlungsfortschritt auf und führen zu zusätzlicher Motivation. Sie werden überrascht feststellen: es lohnt sich, ein wenig Zeit in Entspannung und Regeneration zu investieren. Denn der Körper reagiert sofort. Und nur wer seinem Körper auch Pausen gönnt, bleibt langfristig leistungsfähig und gesund!
Ernährung
Als Basis unseres Daseins ist die Ernährung unumgänglich. Oft zu wenig beachtet, da der menschliche Körper mit nahezu allem, was essbar und trinkbar ist, umgehen kann. Ihm diese Arbeit zu erleichtern, ihm bei Gesunderhaltung und Gesundung mittels der richtigen Nahrung und deren sachgerechter, schmackhafter Zubereitung zu helfen, ist ein erstrebenswertes Ziel, welches Hand in Hand mit den bereits beschriebenen Therapiemethoden einhergeht und die Achtsamkeit weg von der Empfindungsebene zusätzlich auf die Aktionsebene lenkt.
Der Mensch ist, was er isst!
Ludwig Feuerbach
Bewegung und Freizeitgestaltung
Trotz eines intensiven Therapieangebots verbleibt viel Zeit zur persönlichen Gestaltung.
Dazu bieten wir Ihnen je nach Verfügbarkeit verschiedene Möglichkeiten an:
- Geh- und Aufbautraining
- Nordic Walking
- Bergwandern
- Bootfahren
- Schwimmen
- Besichtigung von Sehenswürdigkeiten
- Tagesausflüge
Zu unserer Natur gehört die Bewegung. Die vollkommene Ruhe ist der Tod.
Blaise Pascal (1623-62), frz. Mathematiker u. Philosoph
NESCURE®care die professionelle Nachbetreuung
Durch die Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung schaffen Sie die Grundlage für ein abstinentes Leben.
Dennoch besteht besonders in den ersten Tagen und Wochen nach der Rückkehr in die alte Umgebung eine hohe Gefahr rückfällig zu werden, besonders dann, wenn alte oder wiederkehrende Situationen und Probleme im Beruf, in der Partnerschaft oder der Familie auftauchen.
Auch wenn Sie während des NESCURE®-Therapie gut auf solche Situationen vorbereitet worden sind, können unterschiedliche Faktoren dazu führen, erneut zum Alkohol zu greifen.
80 Prozent unserer PatientInnen wünschen sich eine professionelle Nachbetreuung. Im Vorfeld weiß man oft noch gar nicht so genau, wer und was für einen gut ist. Und nach der Entwöhnung kann es vorkommen zu glauben, erstmal ohne fremde Hilfe auszukommen. Dem wollen wir vorbeugen.
Schon während der Therapietage bei uns, versuchen wir ein passendes Nachsorgeangebot zu finden. Das ist in der Regel ein TherapeutIn am Wohnort der Betroffenen, um die Behandlung ambulant fortzuführen.
Gemeinsame Therapie
5-6 Gruppengespräche pro Woche
Einzelgespräche
Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche
Wohlfühlatmosphäre
Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung
Gesundheit geht durch den Magen
Vollverpflegung inklusive aller Getränke