Der sogenannte „Gamma-Trinker“ entspringt einer bereits in den 1950er-Jahren entwickelten Klassifizierung durch den Physiologen Elvin Morton Jellinek, die im weiteren Verlauf auch von der Weltgesundheitsorganisation/WHO übernommen wurde. Rauschtrinker zählen zu den alkoholsüchtigen Trinkern, es hat sich folglich bereits eine körperliche und/oder mentale Abhängigkeit gegenüber dem Alkohol eingestellt, anders als beispielsweise bei „kontrollierten“ Alpha- und Beta-Trinkern. Für den Rauschtrinker und sein Umfeld geht von der entstandenen Abhängigkeit eine konsequente Gefahr aus, sowohl mit Hinblick auf gesundheitliche Aspekte als auch beispielsweise bezüglich des wahrscheinlichen sozioökonomischen Abstiegs.
Das erfahrene Team der NESCURE® Privatklinik am See hat sich unter anderem auf die Therapie, angefangen mit einer sanften Entgiftung bis hin zur Entwöhnung, von Alkoholismus spezialisiert. Für den Gamma-Alkoholiker, der bereits eine starke Sucht entwickelt hat, führt der erste Schritt einer professionellen Therapie zumeist zur Entgiftung in klinischer Überwachung. Aber auch die Entwöhnung spielt im weiteren Verlauf, bei dem eigenen „sanften Weg zurück ins Leben“, wie das Motto der NESCURE® Privatklinik am See verdeutlicht, eine Schlüsselrolle.
Der Gamma-Trinker: Eingliederung in die verschiedenen Alkoholiker-Typen
Ausprägungen des Alkoholismus sind, sowohl in der Wissenschaft als auch historisch, durchaus vielseitig und umfassend dokumentiert. Die aus fünf Alkoholiker-Typen bestehende Klassifizierung nach Morton Jellinek ist dabei nur eine, aber nicht die einzige Möglichkeit, um Betroffenen und Angehörigen eine erste Orientierung zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf ist aber zwangsläufig eine gründliche klinische Anamnese und Analyse durch medizinisches und psychologisches Fachpersonal notwendig.
Elvin Morton Jellinek galt im 20. Jahrhundert als einer der weltweit führenden Wissenschaftler für Alkoholkrankheit. Der unter anderem in Grenoble und Leipzig studierte Wissenschaftler definierte in den 1950er-Jahren die nachfolgenden Alkoholiker-Typen. Für seine Forschungen wird ihm zu Ehren bereits seit dem Jahr 1968 der sogenannte „Jellinek Memorial Award“ verliehen. Die fünf Alkoholiker-Typen wurden zudem von mehreren Gesundheitsinstitutionen adaptiert.
Folgende Typen definiert Jellinek:
- Alpha-Trinker
- Beta-Trinker
- Delta-Trinker
- Epsilon-Trinker
- sowie der hier beschriebene Rauschtrinker beziehungsweise Gamma-Trinker
An dieser Stelle sei unbedingt erwähnt, dass es keine einwandfreie und klare Abgrenzung zwischen diesen Alkoholiker-Typen gibt, was auch Jellinek erkannte. Die Übergänge sind im Regelfall fließend, außerdem können Alkoholkranke entsprechend ihres aktuellen Trinkverhaltens kurzzeitig von einer in die andere Gruppe rutschen. Wie aus einer Studie von Babor et al. hervorgeht, haben sich allein über das letzte Jahrhundert zahlreiche Wissenschaftler an teils ganz unterschiedlichen Definitionen der jeweiligen Alkoholiker-Typen versucht. Auch das US-amerikanische NIH nutzt bis heute noch ergänzend zur Jellinek-Definition eine weitere Klassifizierung aus dem Jahr 2007.
Definitionen der Trinker-Typen nach Jellinek
Alpha-Trinker gelten als „Problem-“ oder „Bewältigungstrinker“. Sie kompensieren Stress oder belastende Alltagssituationen durch das Trinken, finden damit wiederum Entspannung. Beta-Trinker konsumieren Alkohol vermehrt in gesellschaftlichen Situationen. Epsilon-Trinker legen ein unregelmäßiges Trinkverhalten an den Tag, das auch durch längere Phasen von Abstinenz gekennzeichnet sein kann, dann aber schlagartig und intensiv ausbricht. Delta-Trinker charakterisieren sich bereits durch ihre starke körperliche Abhängigkeit und können ohne starke gesundheitliche Symptome und Begleiterscheinungen keinen eigenständigen Entzug vollziehen. Selbiger muss bei Delta-Trinkern unter stationärer Aufsicht erfolgen. Bei Delta-Trinkern stellen sich körperliche Beschwerden sofort ein, wenn kein gewisser Rauschpegel erreicht ist.
Was ist ein Gamma-Trinker beziehungsweise Rauschtrinker?
In diesem Artikel widmen wir uns dem Rauschtrinker-Alkoholiker-Typus. Die meisten medizinischen Laien würden diesen wahrscheinlich als den „klassischen Alkoholiker“ ansehen. Laut dem Alkoholismus-Selbsthilfeverein Exit e.V. sind rund 80 bis 90 % der alkoholkranken und alkoholabhängigen Menschen in Deutschland Gamma-Trinker.
Jellinek bezeichnet den Rauschtrinker als einen bereits stark gefährdeten Menschen, der mit der Zeit die Kontrolle über sein Trinkverhalten verloren hat. Charakteristisch für den Rauschtrinker ist der in Kombination mit Alkohol eintretende Kontrollverlust. Betroffene trinken sich in einen Rausch, dabei können sie ihren eigenen Alkoholkonsum ab einem gewissen Rauschpegel nicht mehr bewusst kontrollieren, sondern trinken immer mehr – was bis hin zur Alkoholvergiftung, der Einlieferung in die Notfallaufnahme und zum Tod führen kann.
In den Anfangszeiten fällt der Alkoholkonsum bei einem Rauschtrinker häufig aber noch nicht so extrem aus. Es gibt bei Gamma-Trinkern durchaus Phasen, in denen diese bewusst abstinent bleiben und diese Abstinenz über einen zumindest kurzen oder mittleren Zeitraum einhalten. Im weiteren Verlauf reduzieren oder verschwinden diese Abstinenzphasen langsam aber völlig aus dem Leben des Gamma-Trinkers, im Gegenzug kommt es immer häufiger zu Kontrollverlusten oder Alkoholkonsum bis zum Blackout.
Anzeichen & Entwicklung: Wie wird man zum Rauschtrinker?
Ein Rauschtrinker durchläuft beziehungsweise durchlief im Regelfall zuvor andere Alkoholismus-Typen, allen voran die des Alpha- und Beta-Trinkers. Er nimmt also nicht plötzlich und sofortig den Sprung zum Rauschtrinker, stattdessen verliert er über die Zeit zusehends die Kontrolle über sein Trinkverhalten.
Jellinek kategorisiert diese Entwicklung in vier Phasen:
- voralkoholische Phase
- Vorläufer- beziehungsweise Warnphase
- kritische beziehungsweise Kampfphase
- chronische beziehungsweise resignative Phase
In der voralkoholischen Phase zeigt sich bei späteren Gamma-Trinkern noch ein gesellschaftlich akzeptiertes Trinkverhalten. Der gelegentliche Konsum von Alkohol verschafft Erleichterung und Entspannung, baut Hemmungen ab und mentale Belastungen reduzieren sich. Animiert durch diese vermeintlich positiven Effekte, häuft sich der Alkoholkonsum und es kommt zur Vorläuferphase. Fortan wird häufiger auch allein oder ritualisiert getrunken, es kommt mitunter zu Gedächtnislücken oder Schuldgefühlen.
Ab diesem Zeitpunkt findet dann ein schleichender Übergang hin zum eigentlich nach Jellinek definierten Gamma-Trinker statt – sofern Betroffene ihren Alkoholkonsum nicht sofortig einstellen und wieder unter Kontrolle bringen. Gelingt das nicht, erhöht sich nun fortlaufend die Trinkmenge. Teilweise schieben Betroffene Ausreden und Erklärungen vor, beispielsweise trinke man nur temporär so viel, weil das eigene Leben gerade schwer oder stressig sei. Es stellt sich häufiger beim Trinken ein starker Rausch inklusive Kontrollverlust ein. Anfänglich schreckt dieser Gamma-Trinker noch ab und es kommt zu kurzen Abstinenzzeiten – die fortan aber immer seltener werden.
Mit einer Intensivierung des Gamma-Trinkverhaltens kommt es zu sozialem Rückzug, auch körperliche Folgen und Schäden sind jetzt bereits denkbar. Depressionen, Burnout und Co. sind als psychologische Folgen des Konsums ebenfalls denkbar. Gamma-Trinker wissen für gewöhnlich zu diesem Zeitpunkt durchaus, dass ihr Trinkverhalten schädlich ist und sich, mit Hinblick auf die Vergangenheit, konsequent verschlimmerte. Trotzdem hören sie oft nicht auf – die psychologische Abhängigkeit besteht bereits, die körperliche Suchtabhängigkeit ist nicht mehr weit entfernt.
Sofern Betroffene zu diesem Zeitpunkt keine professionelle Hilfe erhalten beziehungsweise ihre Beziehung zu Alkohol grundlegend ändern, stellt sich im weiteren Verlauf eine starke körperliche Abhängigkeit ein. Betroffene passieren dann ebenfalls langsam die Grenze vom Gamma- hin zum Delta-Alkoholiker. Ein stationärer Entzug ist mitunter unvermeidbar.
Wie erkennen Betroffene und das soziale Umfeld einen Rauschtrinker?
Die problematische gesellschaftliche Beziehung gegenüber Alkohol verschleiert häufig bereits eine Abhängigkeit von Gamma-Trinkern. Noch immer wird, speziell auch in Deutschland, Alkoholkonsum vor allem zu gesellschaftlichen Anlässen ritualisiert. Da der Gamma-Trinker bereits häufig trinkt, wird er mitunter sogar noch lobend als „trinkfest“ bezeichnet. Auch werden seine Rauschzustände mitunter bagatellisiert, indem das Umfeld beispielsweise schlicht anmerkt, dass er doch die Gewohnheit habe, häufiger einmal einen über den Durst zu trinken.
Rauschtrinker-Alkoholiker zeigen zudem in einer frühen Phase mitunter noch keine Scham. Sie sind hingegen vielleicht sogar stolz auf ihre „Trinkfestigkeit“ und werden beispielsweise auf Partys dafür geschätzt, dass sie für „gute Laune“ sorgen und ganz zwanglos öfter mal „einen trinken“. Selbst das nähere Umfeld nimmt erste Warnzeichen daher mitunter nicht so ernst, wie eigentlich angeraten wäre. Erst im weiteren Verlauf kommt es vermehrt zu Anzeichen, die Außenstehende dann als Warnsignal begreifen. Der Rauschtrinker hat beispielsweise keine Freude mehr am gesellschaftlichen Miteinander, wenn dabei nicht auch ordentlich getrunken wird. Außerdem ist es schwer solche Trinker zu Unternehmungen zu überreden, die keinen Alkoholkonsum beinhalten. Teilweise erscheinen Rauschtrinker gar nicht mehr zu Geburtstagen, Feiern oder anderen Anlässen, wenn ihnen selbst klar ist, dass dort nicht viel Alkohol fließen wird. So stellt sich langsam ein sozialer Rückzug ein.
Betroffene können zudem erste sich einstellende körperliche Beschwerden bei Rauschtrinkern feststellen. Ohne Alkohol wirken diese unruhig und nervös, zappelig und gestresst, mitunter auch depressiv oder von Ängsten geleitet. Der vermehrte und konsequent fortgeführte soziale Rückzug ist ein weiteres Indiz. Entweder haben Rauschtrinker-Alkoholiker keine Lust mehr auf gesellschaftliche Veranstaltungen ohne Alkohol oder ihre Blackouts und Filmrisse sind allmählich selbst für sie so beschämend, dass sie sich lieber alleine in einen Rausch trinken. Wurden sie bereits von Verwandten oder Freunden darauf angesprochen, haben sie mitunter auch keine Lust das Problem zu erkennen und sich zu rechtfertigen.
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Weitere Identifikationsmerkmale für Angehörige, um Rauschtrinker zu erkennen
Die problematische gesellschaftliche Beziehung gegenüber Alkohol verschleiert häufig bereits eine Abhängigkeit von Gamma-Trinkern. Noch immer wird, speziell auch in Deutschland, Alkoholkonsum vor allem zu gesellschaftlichen Anlässen ritualisiert. Da der Gamma-Trinker bereits häufig trinkt, wird er mitunter sogar noch lobend als „trinkfest“ bezeichnet. Auch werden seine Rauschzustände mitunter bagatellisiert, indem das Umfeld beispielsweise schlicht anmerkt, dass er doch die Gewohnheit habe, häufiger einmal einen über den Durst zu trinken.
Rauschtrinker-Alkoholiker zeigen zudem in einer frühen Phase mitunter noch keine Scham. Sie sind hingegen vielleicht sogar stolz auf ihre „Trinkfestigkeit“ und werden beispielsweise auf Partys dafür geschätzt, dass sie für „gute Laune“ sorgen und ganz zwanglos öfter mal „einen trinken“. Selbst das nähere Umfeld nimmt erste Warnzeichen daher mitunter nicht so ernst, wie eigentlich angeraten wäre. Erst im weiteren Verlauf kommt es vermehrt zu Anzeichen, die Außenstehende dann als Warnsignal begreifen. Der Rauschtrinker hat beispielsweise keine Freude mehr am gesellschaftlichen Miteinander, wenn dabei nicht auch ordentlich getrunken wird. Außerdem ist es schwer solche Trinker zu Unternehmungen zu überreden, die keinen Alkoholkonsum beinhalten. Teilweise erscheinen Rauschtrinker gar nicht mehr zu Geburtstagen, Feiern oder anderen Anlässen, wenn ihnen selbst klar ist, dass dort nicht viel Alkohol fließen wird. So stellt sich langsam ein sozialer Rückzug ein.
Betroffene können zudem erste sich einstellende körperliche Beschwerden bei Rauschtrinkern feststellen. Ohne Alkohol wirken diese unruhig und nervös, zappelig und gestresst, mitunter auch depressiv oder von Ängsten geleitet. Der vermehrte und konsequent fortgeführte soziale Rückzug ist ein weiteres Indiz. Entweder haben Rauschtrinker-Alkoholiker keine Lust mehr auf gesellschaftliche Veranstaltungen ohne Alkohol oder ihre Blackouts und Filmrisse sind allmählich selbst für sie so beschämend, dass sie sich lieber alleine in einen Rausch trinken. Wurden sie bereits von Verwandten oder Freunden darauf angesprochen, haben sie mitunter auch keine Lust das Problem zu erkennen und sich zu rechtfertigen.
Weitere Identifikationsmerkmale für Angehörige, um Rauschtrinker zu erkennen
Abseits der im vorherigen Abschnitt genannten Charakteristika ist auf diese Entwicklungen zu achten:
- bei Betroffenen kann es zu Gewichtsveränderungen kommen, sowohl in Form von Übergewicht als auch Untergewicht
- der Alkohol schwächt konsequent das Immunsystem, Betroffene sind also häufiger krank oder leiden durch den Alkoholkonsum an Magen-Darm-Beschwerden
- die ungesunde Lebensweise kann beispielsweise zu Hautirritationen und einem schlechten Hautbild führen
- bei Gesprächen sind diese Trinker mitunter vermehrt unkonzentriert und können Unterhaltungen nicht mehr folgen
Zu beachten ist hierbei, dass sich einige der körperlichen Erkennungsmerkmale von Betroffenen mitunter für längere Zeit „vertuschen“ lassen. Jemand, der sich allgemein relativ gesund ernährt und beispielsweise viel Sport treibt, kann äußerlich noch Jahre gesund wirken, obwohl er sich längst im Stadium des Gamma-Trinkers befindet. Zwangsläufig wird sich mit der Zeit aber eine Verschlechterung des körperlichen Zustands einstellen, was früher oder später auch für Personen, die den Alkoholiker vor seiner Sucht kannten, ersichtlich wird.
Das sagen unsere ehemaligen Patienten
"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."
Minika, 57, Alkoholabhängigkeit
"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."
Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."
Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit
Risiken für einen Rauschtrinker-Alkoholiker
Wie bei allen Alkoholkranken, besteht immer ein Risiko, dass diese letztlich zum Delta-Alkoholiker werden – inklusive starker körperlicher Abhängigkeit und physischem Verfall sowie mental eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Speziell der Rauschtrinker-Alkoholiker charakterisiert sich dadurch, dass er sich bis in den Vollrausch trinkt. Dadurch ergeben sich eine Vielzahl von Risiken, eine Alkoholvergiftung ist bei diesem Typus beispielsweise ein großes Risiko. Des Weiteren kann es im Vollrausch zu schweren Unfällen kommen oder Betroffene sind so enthemmt, dass sie Straftaten begehen – oder nicht mehr wehrfähig und in schlechter Gesellschaft, wodurch sie selbst Opfer von Straftaten werden.
Ein weiteres charakteristisches Risiko ist der Kontrollverlust beim Alkoholkonsum. Für Rauschtrinker gibt es nicht „nur ein Glas“. Sobald sie Alkohol konsumieren, verlieren sie über den weiteren Alkoholkonsum die Kontrolle und trinken sich in einen Rausch. Selbst Süßigkeiten wie Pralinen, die Likör enthalten, können diesen Trigger schon auslösen. Wer sich regelmäßig stark betrinkt, entwickelt außerdem zwangsläufig eine gewisse Toleranz. Betroffene müssen also immer mehr trinken, um ihr Vollrauschgefühl zu erhalten. Damit steigert sich die Wahrscheinlichkeit aller neurologischen, psychologischen und physischen Folgen einer Alkoholkrankheit.
Ernährungsstörungen sind bei Rauschtrinkern ebenfalls häufig zu beobachten. Das liegt wiederum daran, dass diese sich unbedingt in einen Vollrausch trinken wollen, aber schon eine relativ hohe Toleranz haben. Daher trinken sie dann vermehrt auf nüchternen Magen, um schneller in einen Rausch zu kommen.
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Folgen von Gamma-Alkoholismus
Rauschtrinker sind süchtige Alkoholiker. Alle Folgen des Alkoholismus gehen also zwangsläufig damit einher. Diese lassen sich in sozioökonomische, psychologische/mentale und physische Folgen unterteilen.
Gesundheitliche/physische Folgen
Wie die Wissenschaft mittlerweile weiß, steigert sich durch Alkoholismus das Risiko für diverse Krebserkrankungen. Außerdem unterstehen Alkoholiker einem starken Risiko für Leberschäden, auch eine Leberzirrhose kann früher oder später eintreten. Das Herz-Kreislauf-System wird ebenso stark belastet wie das Immunsystem, folglich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für verschiedene körperliche Erkrankungen, außerdem steigert sich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle – die natürlich zum Tod führen können. Der Magen-Darm-Trakt ist bei Alkoholikern ebenfalls stark belastet, die Magenschleimhaut mitunter bereits erodiert. Es kann zu (blutenden) Magengeschwüren kommen. Gefäße verfallen, die Durchblutung funktioniert nicht mehr einwandfrei. Rauschtrinker können, mit ihrem Ziel des Vollrauschs, sich zudem bis zur Alkoholvergiftung oder ins Koma trinken.
Mentale und neurologische Folgen
Rauschtrinker können depressive Störungen und Burnout entwickeln, unter einem schlechten Selbstwertgefühl leiden oder beispielsweise neurologische Erkrankungen wie das Korsakow-Syndrom entwickeln – eine Störung des Gedächtnisses, bei der Lücken durch die eigene Fantasie gefüllt werden. Das Gehirn kann schrumpfen, die mentale Denk- und Leistungsfähigkeit sich sukzessive reduzieren. Eine negative Sprachentwicklung und Artikulation ist ebenso denkbar wie gravierende, nicht therapierbare Hirnschäden. Wernicke-Syndrom, Marchiafava-Bignami-Syndrom und alkoholische Demenz sind weitere Folgen.
Zur Erkenntnis des Alkoholismus gehört, sich mit der Symptomatik zu befassen. Im nächsten Schritt dann den Menschen mit Alkoholismus darauf aufmerksam zu machen, dass er durch Alkoholkonsum erkrankt ist, stellt eine große Anforderung dar und erfordert Takt, Geduld und Informiertheit. Nur mit der richtigen Strategie können Sie zu einem Menschen mit Alkoholsucht durchdringen. Was gilt es zu beachten im Umgang mit einem Alkoholiker, damit dieser nicht „dichtmacht“ oder ausweicht, und anderseits Sie sich nicht um des lieben Friedens willen manipulieren lassen?
Dabei darf nicht lange gewartet werden, um den Menschen mit Alkoholsucht auf das Trinken anzusprechen. Je mehr Zeit verfließt, desto mehr steigt der schädliche Konsum von Alkohol. Offenheit und Wertschätzung gegenüber dem Betroffenen, nie verurteilend auftreten, sind oberste Gebote für diese Gespräche. Wählen Sie einen Zeitpunkt, zu dem der Betroffene weniger unter dem Einfluss von Alkohol steht. Schildern Sie Ihre Wahrnehmungen bzgl. seines Umgangs mit Alkohol und helfen Sie ihm, seine Alkoholabhängigkeit zu reflektieren. Informieren Sie ihn oder sie über die Folgen von seinem Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch in körperlicher, psychischer und sozialer Hinsicht.
Zudem sollten Sie bereits recherchiert haben, welche – auch regionale – Erstanlaufstellen für Suchtkranke mit Alkoholismus und Hilfsangebote für Alkoholiker bereitstehen, so dass Sie diese unterbreiten können im Kampf gegen den Alkohol.
Sie bieten Unterstützung an, treten jedoch nicht als Problemlöser auf. Versuchen Sie nicht, den Alkoholismus zu behandeln. Bleiben Sie in diesem Punkt konsequent. Ein Alkoholiker kann nur gesunden, wenn er sich für die Folgen von seinem Alkoholkonsum selbst verantwortlich zeigt, seine Einstellung zum Alkohol selbst ändert und aus eigenem Entschluss therapeutische Angebote aufsucht.
sozioökonomische Folgen
Während das gesellschaftliche Umfeld den Konsum der Betroffenen mitunter anfänglich bagatellisiert, ist ein sozialer Abstieg bei dauerhaft anhaltendem Alkoholismus unvermeidbar. Da sich diese Trinker-Typen zudem regelmäßig bis zum Vollrausch trinken, reduziert sich ihre Verlässlichkeit ebenso wie die Leistungsfähigkeit – was wiederum im Job-Verlust reduzieren kann. Mehr und mehr Geld wird für Alkohol ausgegeben, wodurch sich die finanzielle Situation generell verschlechtert. Freundschaften können ebenfalls zerbrechen, da sich der Gamma-Trinker häufig, im Rausch, streitlustig zeigt und zudem keine Einsicht für seine Situation mitbringt. Alternativ ist er von Scham betroffen und isoliert sich so vom gesellschaftlichen Miteinander und um sich Fragen zu seinem Alkoholkonsum zu „ersparen“.
Gamma-Trinker-Therapie: Wie gestaltet sich die Behandlung?
Die Gamma-Trinker-Behandlung charakterisiert sich vor allem durch eine strukturierte Entwöhnung. Die psychologische Abhängigkeit nach Alkohol ist bei diesem Trinker-Typus stärker als die körperliche Abhängigkeit ausgeprägt. Eine Entgiftung findet als erster Schritt in der Gamma-Trinker-Therapie dennoch statt, bevor diese in die Entwöhnungs- und schließlich in die Nachsorgephase übergeht. Eine Entgiftung kann mitunter entfallen, wenn Betroffene bereits seit einiger Zeit abstinent leben. Auch bei der Gamma-Trinker-Behandlung erfolgt eine mögliche Entgiftung in der NESCURE® Privatklinik am See sanft unter sorgfältigen sowie möglichst reduziertem Einsatz von Medikamenten – in jedem Fall aber schmerzfrei beziehungsweise schmerzarm.
Zur Gamma-Trinker-Therapie gehört ebenfalls eine psychologische Behandlung, denn Patienten müssen ihre Suchterkrankung zunächst erkennen und akzeptieren.
Vor allem dann, wenn Betroffene durch ihre Familie, Freunde und Bekannte zur Therapie motiviert wurden, ist eine Akzeptanz im ersten Schritt mitunter noch nicht gegeben. Diese ist aber während der Gamma-Trinker-Behandlung die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Entwöhnung. Erfahrene Psychologen der NESCURE® Privatklinik am See sprechen mit Betroffenen und zeigen diesen Wege und Möglichkeiten auf, um dem Zwang nach Alkohol zu widerstehen. Hierbei werden auch psychologische Ursachen und Umstände angesprochen, die dem Gamma-Trinker in der Therapie aufzeigen, welche Trigger zum Alkoholkonsum veranlassen.
Therapie und Genesung in heilsamer Umgebung
Die Nescure Privatklinik am See stellt sich vor. Erfahren Sie mehr über unser Therapieprogramm und was wir für Ihre Therapie und Genesung tun können.
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Gamma-Trinker-Behandlung und Alkoholentzug in der NESCURE® Privatklinik am See
Die NESCURE® Privatklinik am See zählt zur renommierten Oberberg-Gruppe und hat sich auf psychologische und Suchterkrankungen, wie auch die Alkoholabhängigkeit in Gamma-Ausprägung, spezialisiert. Die Gamma-Trinker-Therapie baut auf ein ganzheitliches und erfolgsbewährtes Konzept auf, sowohl über Einzel- als auch Gruppensitzungen mit festen Therapeuten. Angelegt ist die Therapie über einen Zeitraum von exakt 23 Tagen inklusive An- und Abreisetag. Ergänzend zur klassischen Verhaltens- und Suchttherapie, kommt in der NESCURE® Privatklinik am See auch das bewährte Verfahren zur Neuro-elektrischen Stimulation zum Einsatz. Bei diesem Verfahren handelt es sich gewissermaßen um eine Elektro-Akupunktur, die gezielt an den biochemischen Prozessen einer Suchterkrankung ansetzt.
FAQ/Häufig gestellte Fragen
Was ist das Ziel einer Gamma-Trinker-Therapie?
Bei Patienten die nötige Selbsterkenntnis wecken und ihnen alternative Verhaltensweisen aufzeigen, um den Alkoholkonsum zu vermeiden und sich damit von der Sucht zu lösen. Anderenfalls droht Gamma-Trinkern ein Abstieg zum Delta-Trinker mit schwerer körperlicher Abhängigkeit und physischem Verfall.
Warum eine Gamma-Trinker-Behandlung in der NESCURE® Privatklinik am See?
Unser Team ist auf Suchterkrankungen spezialisiert und nutzt klassische ebenso wie moderne Verfahren zur effektiven Suchtbekämpfung – inklusive etwaiger Entgiftung und dringend notwendiger Entwöhnung. In einer idyllischen Lage können sich Patienten diskret ihrer Suchterkrankung widmen und dabei auch Entspannungsangebote wie Yoga und Massagen nutzen.
Kann man eine Gamma-Trinker-Sucht selbst therapieren?
Ein Therapieversuch in Eigenregie verläuft bei Gamma-Trinkern meist erfolglos. Die psychologische Abhängigkeit ist bereits zu weit fortgeschritten, auch ist unter Umständen eine professionelle Entgiftung mit stationärem Aufenthalt als erster Schritt notwendig. Betroffene und ihre Angehörigen sollten deshalb so früh wie möglich professionelle Hilfe beanspruchen.
Quelle
Babor TF. The Classification of Alcoholics: Typology Theories From the 19th Century to the Present. Alcohol Health Res World. 1996;20(1):6-14. PMID: 31798163; PMCID: PMC6876530.
NIH National Institutes of Health, „Researchers Identify Alcoholism Subtypes“, https://www.nih.gov/news-events/news-releases/researchers-identify-alcoholism-subtypes
Cloninger CR, Sigvardsson S, Bohman M. Type I and Type II Alcoholism: An Update. Alcohol Health Res World. 1996;20(1):18-23. PMID: 31798167; PMCID: PMC6876531.
McHugh RK, Weiss RD. Alcohol Use Disorder and Depressive Disorders. Alcohol Res. 2019 Jan 1;40(1):arcr.v40.1.01. doi: 10.35946/arcr.v40.1.01. PMID: 31649834; PMCID: PMC6799954.
Fouarge E, Maquet P. Conséquences neurologiques centrales et périphériques de l’alcoolisme [Neurological consequences of alcoholism]. Rev Med Liege. 2019 May;74(5-6):310-313. French. PMID: 31206272.
Gemeinsame Therapie
5-6 Gruppengespräche pro Woche
Einzelgespräche
Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche
Wohlfühlatmosphäre
Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung
Gesundheit geht durch den Magen
Vollverpflegung inklusive aller Getränke