Für manche Menschen gehört es zum gesellschaftlichen Beisammensein, andere konsumieren diesen auf Partys, manche Personen zum Genuss. Häufig wird Alkohol auch wegen seiner stimmungsaufhellenden, Alltagssorgen vergessen lassenden oder Mut gebenden Wirkung konsumiert. Findet der Alkoholkonsum regelmäßig und in bestimmten Mengen statt, kann es zunächst zum Verlust dieser Wirkung kommen. Sie tritt dann wieder ein, wenn zunehmend größere Mengen an Alkohol konsumiert werden. Das darauffolgende Stadium ist das der „Spiegeltrinker“: Ohne eine gewissen Alkoholkonzentration im Blut mit kommt es bei den Pegeltrinker-Alkoholikern zu Entzugserscheinungen.
Spiegeltrinker: Definition, Anzeichen, Risiken und Folgen
Der Begriff kommt daher, weil Betroffene sich kontinuierlich bemühen, ihren Alkoholpegel aufrecht zu halten – selbst in der Nacht. Das konstante Trinken setzt den Spiegeltrinker größeren gesundheitlichen Risiken aus, als etwa den Gelegenheitstrinker. Es ist schwieriger als bei anderen Typen, diesen Trinker zu erkennen, denn er ist selten offensichtlich betrunken. Meist hat er es im Griff, wie viel er genau trinkt. Spiegeltrinken macht körperlich stark abhängig. Betroffenen fehlt die Fähigkeit zur Abstinenz.
Definition Spiegeltrinker
Zur Differenzierung von unterschiedlichen Alkoholiker-Typen kann das Schema von Jellinek herangezogen werden. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass die Grenzen der einzelnen fünf Typen fließend sind und sich eine Zuordnung zu nur einem Typus meist nicht möglich ist. Dennoch bietet die Klassifizierung nach Jellinek eine erste Möglichkeit zur Einstufung und Differenzierung. Dabei werden folgende fünf Typen unterschieden:
- Alpha-Trinker, auch genannt „Konflikttrinker“
- Beta-Trinker, auch genannt „Gelegenheitstrinker“
- Delta-Trinker, auch genannt „Spiegeltrinker“
- Gamma-Trinker, auch genannt „Rauschtrinker“
- Epsilon-Trinker, auch genannt Quartalstrinker“
Ein Spiegeltrinker bzw. eine Spiegeltrinkern kennzeichnet sich, diesem Schema zufolge dadurch, dass die Person nicht zum Alkohol greift, um sich zu berauschen, sondern um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Es besteht eine physisch starke Abhängigkeit von Alkohol bei „Spiegeltrinkern“. Ohne einen entsprechenden „Spiegel“ von Alkohol im Blut (Promille), erleidet die abhängige Person Schweißausbrüche, unkontrolliertes Zittern, ansteigenden Blutdruck und Puls, herabgesetzter Leistungsfähigkeit und eine Beeinträchtigung der Stimmung. Es kann eine Neigung zu aggressivem Verhalten entstehen.
Entwicklung zum Spiegeltrinker
Risiken und Ursachen für das sogenannte Spiegeltrinken können in einem geringen Selbstbewusstsein liegen, in einer konfliktreichen Partnerschaft oder Familiendynamik, in Einsamkeit, Schwierigkeiten im beruflichen Umfeld, Arbeitslosigkeit oder chronischen Schmerzen. Studien zufolge kann auch die genetische Veranlagung einer Person eine Rolle spielen, sowie gewissen Strukturen in der Persönlichkeit der/des Betroffenen.
Spiegeltrinken kann aus lerntheoretischer Sicht auch als Verhaltensweise im sozialen Umfeld gewissermaßen erlernt werden. Kinder, deren Eltern viel Alkohol konsumieren oder gegebenenfalls sogar ihre Probleme durch diesen vermeiden, können als Erwachsene eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Nachahmung zeigen. Verstärkt werden kann dieser Effekt, wenn ebenfalls im Freundeskreis, aus „sozialen“ oder anderen Gründen, viel getrunken wird. Weitere Risikofaktoren bzw. Auslöser für eine Alkoholsucht und Spiegeltrinken können traumatische oder belastende Erfahrungen sein.
Ein Spiegeltrinken entwickelt sich nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Mitunter wird dadurch häufig nicht bewusst wahrgenommen, dass die seelische und körperliche Abhängigkeit entsteht. Pegeltrinker können mit entsprechendem Promille, häufig lange Zeit ihren Alltag bewältigen.
Symptome bei Spiegeltrinkern (ohne Alkohol)
Körperliche Symptome bei sinkendem Alkoholpegel bei Pegeltrinkern sind:
- Magenschmerzen
- Übelkeit
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Schlaflosigkeit
- Schwitzen (häufig von den Handinnenflächen ausgehend)
- erhöhter Blutdruck
- schneller Puls
- Kontrollverlust
- Zittern (häufig an den Händen beginnend, das sich nicht kontrollieren lässt)
- Krampfanfälle
- Delir
Bei einem Krampfanfall wie einem Delir können tödliche Verläufe vorkommen.
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Neben körperlichen Symptomen findest sich auch psychischen Symptome bei Spiegeltrinkern. Diese können sein:
- starke Stimmungsschwankungen
- depressive Verstimmungen
- Halluzinationen
- weitere psychotische Symptome
- Suizidgedanken
Spiegeltrinker: Hinweise und Anzeichen
Menschen, die eine Alkoholsucht entwickelt haben und „Spiegeltrinker“, auch genannt „Pegeltrinker“, durch ihre Abhängigkeit geworden sind, können bei entsprechender Blutalkoholkonzentration zunächst wenig auffallen. Dies kann einerseits daran liegen, dass sie ein Gewohnheitstrinken entwickelt haben und dadurch eher unauffällig sind. Dennoch können einzelne Hinweise als Anzeichen gesehen werden, eine Alkoholsucht in Frage zu stellen bzw. abklären zu lassen. Diese sind beispielsweise:
- Die Person trinkt deutlich mehr als andere Personen und wirkt dennoch sehr viel nüchterner.
- Die Person beginnt häufig bereits morgens Alkohol zu trinken.
- Die Person konsumiert über den ganzen Tag hinweg Alkohol.
- Die Person deponiert Alkohol an unterschiedlichen Stellen, sodass dieser immer greifbar ist.
- Die Person versteckt Alkohol.
- Sinkt der Alkoholpegel bei der betroffenen Person, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Zittern, Gereiztheit, Unruhe oder Niedergeschlagenheit.
Das sagen unsere ehemaligen Patienten
"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."
Minika, 57, Alkoholabhängigkeit
"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."
Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."
Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit
Mögliche körperliche Folgen für Spiegeltrinker
Bei Betroffenen, die lange Zeit Pegeltrinker sind, kann in Folge die Lebenserwartung deutlich verkürzt sein. Außerdem können Betroffene ein erhöhtes Risiko haben, unterschiedliche physische und psychische Folgeerkrankungen zu entwickeln. Häufig kommt es körperlich zur Entwicklung einer Leberzirrhose, wobei im Vorstadium eine vergrößerte „Fettleber“ entsteht.
Durch den intensiven und langanhaltenden Alkoholkonsum kann es außerdem physiologisch zu Schädigungen der Magen- und Darmschleimhaut kommen. Häufig von Krankheiten und Beschwerden betroffen sind außerdem das Herz-Kreislaufsystem und die Skelettmuskulatur.
Ein anhaltend übermäßiger Alkoholkonsum kann außerdem Krebs begünstigen, z.B. Mundkrebs, Rachenkrebs, Speiseröhren- oder Brustkrebs. Auch können durch den häufig konsumierten Alkohol Nervenzellen des Gehirns so beeinflusst werden, dass Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme resultieren. Eine weitere schwere Erkrankung, die sich zudem negativ auf die Lebenserwartung von „Spiegeltrinkern“ auswirken kann, ist die Wernicke-Enzephalopathie. Diese betrifft das Gehirn Betroffener und macht sich durch Augensymptome, Gang- und Bewusstseinsstörungen bemerkbar, sowie Herzrasen, Atembeschwerden oder einem lebensgefährlichen Blutdruckabfall. Ein Korsakow-Syndrom kann entstehen, das das Bewusstsein, die örtliche und zeitliche Orientierung und das Gedächtnis schwer beeinträchtigen können.
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Therapie bei Spiegeltrinken und Alkoholsucht
Bei Vorhandensein der dargestellten Symptome ohne Alkohol bzw. durch Sinken der Promille („Sprigeltrinkern“), empfiehlt es sich sehr, eine professionelle Entgiftung und Entwöhnungstherapie in Anspruch zu nehmen. Ein eigenständiger Entzug kann schwere Folgen haben bis tödliche Konsequenzen, wenn physisch eine starke Abhängigkeit von Alkohol entwickelt wurde. Ebenso kann die Aufrechterhaltung des psychischen Willens durch die Entzugssymptomatik sehr schwierig sein.
Für Menschen, die von einer Alkoholsucht betroffen waren, kann es auch nach einem Entzug sehr schwierig werden: In der westlichen Gesellschaft hat Alkohol in vielen Bereichen einen Platz. Vorkommnis in Werbung, eine Verankerung bei besonderen Anlässen und Feiern und selbst bei Sportereignissen – immer wieder findet eine Konfrontation mit der risikoreichen Substanz im Alltag statt. Zudem kommt dazu, dass dieser leicht zugänglich ist und ständig beschafft werden kann.
Eine nachhaltiges und umfassendes Therapiekonzept kann unterstützen, langfristig von Alkohol und Spiegeltrinken loszukommen.
Nescure®: Therapie bei Abhängigkeit von Alkohol
Die NESCURE® Privatklinik am See bietet eine moderne und effektive Behandlung bei Alkoholproblemen wie Pegeltrinken.
Unter dem Motto „Der sanfte Weg zurück ins Leben“ bietet NESCURE® ein umfangreiches Behandlungs- und Therapiespektrum für einen sanften, aber raschen Alkoholentzug. Die konsequent abgestimmte Mischung aus konventionellen und modernen Therapieformen umfasst neben Gruppen- und Einzelgesprächen auch die Neuro-Elektrische Stimulation (NES). Diese ist eine effektive Form der Elektro-Akupunktur, die gezielt an den biochemischen Aspekten der Alkoholsucht ansetzt.
Die idyllische Lage der Klinik und eine familiäre Atmosphäre schaffen ein Wohlfühlklima, das die Wirkung der NESCURE®-Therapie optimal unterstützt. Ergänzend fördern eine frische und gesunde Küche, sowie psychologische Maßnahmen wie Yoga und Massagen, die körperliche und mentale Gesundung.
Therapie und Genesung in heilsamer Umgebung
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FAQ/Häufig gestellte Fragen zum Spiegeltrinker
Was bedeutet der Begriff "Spiegeltrinker"?
Die Bezeichnung „Spiegeltrinker“ ergibt sich aus der Theorie der fünf Typen von Alkoholabhängigen von Jellinek. Demnach handelt es sich bei Spiegeltrinkern / Delta-Trinkern um Personen, die Alkohol konsumieren, um den Alkoholpegel konstant zu halten. Diese Trinkgewohnheiten bestehen seit einem längeren Zeitraum, sodass ohne ausreichende Menge Alkohol starke Entzugserscheinungen körperlicher und psychischer Art eintreten.
Was passiert, wenn Spiegeltrinker nicht genügend Alkohol zur Verfügung haben?
Bei Menschen mit Alkoholsucht bzw. Spiegeltrinkern können bei sinkender Promille verschiedene körperliche und psychische Entzugserscheinungen eintreten. Die Symptome reichen von Zittern und Schweißausbrüchen bis zu einem lebensbedrohlichen Delirium. Daher ist es gefährlich für bei langem Spiegeltrinken und Alkoholabhängigkeit plötzlich und selbstständig die Alkoholzufuhr abrupt einzustellen.
Woran ist erkennbar, ob Alkoholismus vorliegt?
Alkoholismus macht sich mit den Hauptsymptomen Verlangen, Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen, Vernachlässigung von Interessen und starkem Alkoholkonsum trotz bereits eingetretener Folgen bemerkbar. Eine Diagnose kann nur durch von professioneller Seite erfolgen.
Wie sieht eine Alkoholentzugsbehandlung bei NESCURE® aus?
NESCURE® bietet ein umfangreiches Behandlungs- und Therapiespektrum. Lassen Sie Alkoholvergiftung und die Sucht nach Alkohol hinter sich mit unserer Unterstützung. Der Entzug von Alkohol erfolgt bei NESCURE® sanft und raschen mit einer abgestimmten Mischung aus konventionellen und modernen Therapieformen. Gruppen- und Einzelgesprächen, Neuro-Elektrische Stimulation (NES), gesunde Mahlzeiten, sowie psychologische Maßnahmen wie Yoga und Massagen, sind Teil des Therapiekonzepts bei einer Abhängigkeit von Alkohol.
Quellen
- Hirseland, J. (2020, 17. Februar). Der Spiegeltrinker – Körperliche Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen. Paradisi. paradisi.de/krankheiten/alkoholsucht/spiegeltrinker/
- Kalus, A. (2021, 28. Dezember). Spiegeltrinker: Was ihn von anderen Trinker-Typen unterscheidet. Focus. praxistipps.focus.de/spiegeltrinker-was-ihn-von-anderen-trinker-typen-unterscheidet_124039
- Vasak, G. (2020, 1. Dezember). Alkoholismus: Die unterschätzte Sucht. DocFinder. docfinder.at/wissensmagazin/alkoholismus/
Gemeinsame Therapie
5-6 Gruppengespräche pro Woche
Einzelgespräche
Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche
Wohlfühlatmosphäre
Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung
Gesundheit geht durch den Magen
Vollverpflegung inklusive aller Getränke