Was ist eine Alkoholentwöhnung?
Die Alkoholentwöhnung stellt einen festen Bestandteil der Behandlung einer Alkoholsucht dar. Diese erfolgt erst dann, wenn die körperliche Entgiftung bereits abgeschlossen wurde. Ziel der Entwöhnung besteht darin, die tiefgehenden Ursachen und Hintergründe der Suchterkrankung zu identifizieren. Mithilfe eines qualifizierten Therapeuten setzt sich der Patient mit seiner psychischen Gesundheit sowie seiner Lebensgeschichte auseinander, um die wahren Gründe für seine Suchterkrankung zu erkennen. In Gruppen- und Einzeltherapiesitzungen werden Lösungsansätze entwickelt, die zu einer nachhaltigen Änderung des Verhaltens und einem glücklichen Leben ohne Alkoholkonsum beitragen sollen.
Entgiftung, Entzug und Entwöhnung: Die Suchterkrankung Schritt für Schritt bekämpfen
Die Behandlung einer Alkoholerkrankung erfolgt in verschiedenen Phasen. Nachdem die Sucht erfolgreich identifiziert wurde und der Patient sich für eine Therapie entschieden hat, muss er seinen Körper zunächst vom Suchtstoff befreien. Nach der Entgiftung beginnt die Phase des Alkoholentzugs. Erst wenn dieser als abgeschlossen gilt, erfolgt die sogenannte Alkoholentwöhnung. Sobald die Entwöhnung beendet wurde, folgt in vielen Fällen eine Rückfallprophylaxe.
Die Entgiftung
In der Phase der Entgiftung geht es darum, das Suchtmittel abzusetzen und den Körper von gesundheitsschädlichen Substanzen zu befreien. Die körperliche Entgiftung sollte aus Sicherheitsgründen ausschließlich unter medizinischer Aufsicht durchgeführt werden. Da der Betroffene während dieser Zeit keinen Alkohol konsumiert, wird diese Phase der Therapie in den meisten Fällen von sehr unangenehmen Entzugserscheinungen begleitet.
- Zittern
- Vermehrtes Schwitzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Mundtrockenheit
In besonders schweren Fällen kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Krampfanfälle
- Herzstillstand
- Delirium
Zu den möglichen psychischen Begleiterscheinungen einer Entgiftung zählen:
- gereizter Gemütszustand
- Depressivität
- Unruhe
- Angststörungen
- Schlafstörungen
- großes Verlangen nach dem Suchtstoff (Craving)
In der Regel ist die körperliche Alkoholentgiftung nach etwa 3 bis 5 Tagen abgeschlossen. Bei Bedarf kann die Entgiftung medikamentös begleitet werden, um Entzugserscheinungen zu reduzieren. Antidepressiva oder Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine können Betroffenen dabei helfen, die Entgiftungsphase zu überstehen.
Der Entzug
Obwohl die Entgiftung des Körpers im Regelfall nach wenigen Tagen als abgeschlossen gilt, nimmt die Behandlung der Suchterkrankung deutlich mehr Zeit in Anspruch. Auf die Entgiftung erfolgt die sogenannte Entzugstherapie, die sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden kann. Diese Phase der Suchtbehandlung dauert in den meisten Fällen etwa 2 bis 3 Wochen an.
Während des Entzugs nimmt der Betroffene an Gruppen- und Einzeltherapiesitzungen teil. Im Rahmen der Verhaltenstherapie lernt er, die Hintergründe seiner Abhängigkeit zu verstehen und sein Verhalten besser zu kontrollieren. Durch therapeutische Gespräche soll zudem der Wunsch nach einem geregelten, gesunden Lebensstil gefestigt werden. Daneben umfasst der Entzug in der Regel weitere Therapieangebote wie Entspannungs- und Bewegungstherapie. Der Betroffene soll während dieses Zeitraums lernen, zu einem geregelten Tagesrhythmus zurückzufinden.
Die Entwöhnung
Mit dem Abschluss der Phase des Entzugs ist die körperliche Abhängigkeit in der Regel überwunden. Die psychische Alkoholsucht bleibt in vielen Fällen jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen. Die Alkoholentwöhnung folgt deshalb unmittelbar auf die Entzugstherapie und kann, je nach Therapieform und Hintergründe der Suchterkrankung, einige Wochen bis Monate andauern. Während dieser abschließenden Phase der Suchtbehandlung bereitet sich der Patient auf seine Rückkehr ins Alltagsleben vor. Die Entwöhnung beinhaltet unter anderem Gespräche mit Therapeuten, in denen Strategien für ein Leben ohne Alkoholkonsum entwickelt werden. Der Erfolg der Entwöhnungstherapie hängt in erster Linie von der Motivation des Betroffenen ab. Nach Abschluss der Entwöhnungstherapie können regelmäßige psychotherapeutische Sitzungen oder Treffen mit Selbsthilfegruppen dem Betroffenen helfen, auch nach Abschluss der Therapie ein abstinentes und geregeltes Leben zu führen.
Alkoholentwöhnung und psychische Abhängigkeit
Bei einer Alkoholabhängigkeit handelt es sich nicht nur um eine körperliche, sondern auch um eine psychische Erkrankung. Eine erfolgreiche und anhaltende Heilung der Suchterkrankung erfordert demnach weitaus mehr als nur den Verzicht auf den Alkoholkonsum. Um die Sucht an ihrer Wurzel zu bekämpfen ist es notwendig, auch die psychische Ebene in die Entwöhnungstherapie einzubeziehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich das Suchtverhalten lediglich verlagert und das Suchtmittel durch ein anderes ausgetauscht wird. Zudem gilt zu beachten, dass viele Betroffene Alkohol konsumieren, um Sorgen oder Alltagsprobleme zu verdrängen. Für eine erfolgreiche Entwöhnung sollten deshalb auch die Lebenssituation und die allgemeine psychische und körperliche Gesundheit des Patienten berücksichtigt werden.
Um eine vollständige Heilung zu erzielen, muss der Betroffene lernen, mit seinen persönlichen Problemen auf eine gesunde Weise umzugehen. Wenn dagegen lediglich eine körperliche Alkoholentgiftung erfolgt und die psychologischen Hintergründe außer Acht gelassen werden, steigt das Risiko eines Rückfalls deutlich an. Eine psychotherapeutische Behandlung kann dazu beitragen, die psychische Abhängigkeit in den Griff zu kriegen. Im Rahmen der Therapie werden in erster Linie Verhaltensweisen entwickelt, die einen abstinenten Lebensstil begünstigen. Daneben lernt der Betroffene, die Kontrolle über sein Verhalten zu erlangen und seine Willensfreiheit zu stärken. Auf diese Weise können alte, destruktive Verhaltensmuster durch neue, gesündere Gewohnheiten ersetzt werden. Da Suchterkrankungen häufig mit einem verminderten Selbstwertgefühl einhergehen, kann es zudem behilflich sein, an der Stärkung des Selbstbewusstseins des Patienten zu arbeiten.
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Alkoholentwöhnung und psychische Begleiterkrankungen
Psychische Begleiterkrankungen wie Depressionen, Burnout oder Angststörungen üben meist einen direkten oder indirekten Einfluss auf das Verlangen nach Alkoholkonsum aus. Im Rahmen der Entwöhnungstherapie ist es daher empfehlenswert, eventuell bestehende Erkrankungen in die Behandlung einzubeziehen. Insbesondere dann, wenn diese zu den Auslösern der Suchterkrankung zählen oder durch den Alkoholkonsum entstanden sind, empfiehlt es sich, diese gemeinsam mit der Alkoholsucht zu behandeln. So kann verhindert werden, dass sich die bestehenden Erkrankungen wechselseitig beeinflussen. Zudem führen unbehandelte Begleiterkrankungen in vielen Fällen zu einem erhöhten Rückfallrisiko.
Symptome bei einer Alkoholentwöhnung
Insbesondere während der Alkoholentgiftung haben die meisten Betroffenen mit schwerwiegenden körperlichen Symptomen zu kämpfen. Während der Alkoholentwöhnung ist die körperliche Entgiftung bereits abgeschlossen und die physischen Begleiterscheinungen lassen nach. Die Phase der Entwöhnung ist daher überwiegend von psychischen Symptomen gekennzeichnet.
Die psychischen Begleiterscheinungen einer Alkoholentwöhnung
Suchterkrankungen wie Alkoholismus sind nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit psychischen Symptomen und Hintergründen verbunden. Bei einer Sucht handelt es um eine Gewohnheit, die das Alltagsleben des Betroffenen in einem großen Ausmaß bestimmt. Neben der körperlichen Abhängigkeit ist die Alkoholabhängigkeit von einem starken Verlangen nach dem Suchtmittel gekennzeichnet. In Fachkreisen wird dieses auch als Craving bezeichnet.
Schlafstörungen
Depressive Verstimmungen
Gereiztheit
Stimmungsschwankungen
Nervosität
Angstzustände
Das sagen unsere ehemaligen Patienten
"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."
Minika, 57, Alkoholabhängigkeit
"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."
Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."
Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit
Mögliche Therapien bei einer Alkoholentwöhnung
Eine Alkoholentwöhnung kann als ambulante, stationäre oder teilstationäre Therapie durchgeführt werden. Neben öffentlichen Einrichtungen gibt es spezialisierte Privatkliniken, die eine Entwöhnungstherapie anbieten.
Ambulante Therapie
Bei einer ambulanten Entwöhnung wohnt der Betroffene weiterhin im eigenen Zuhause und nimmt ein- bis zweimal wöchentlich an therapeutischen Sitzungen teil. In diesen werden die Motive der Erkrankung aufgearbeitet und Strategien für ein abstinentes Leben entwickelt. Die Behandlung erstreckt sich in den meisten Fällen über einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten.
Stationäre Therapie
Eine stationäre Entwöhnung empfiehlt sich insbesondere im Falle einer schwerwiegenden Suchterkrankung oder bei bestehenden psychischen Begleiterkrankungen. Nach Abschluss der körperlichen Entgiftung erfolgt eine stationäre Therapie, die an die persönlichen Bedürfnisse des Patienten angepasst ist. Neben Einzel- und Gruppengesprächen umfasst die Behandlung meist zahlreiche weitere Therapiemethoden. Die Dauer der stationären Therapie variiert in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie der Art der Suchterkrankung und der gewählten Einrichtung. In den meisten Fällen gilt die Behandlung nach etwa 3 bis 4 Wochen als abgeschlossen. Der Betroffene lebt während des gesamten Zeitraums in der Klinik oder Einrichtung. Aufgrund der intensiven Betreuung und des umfangreichen Therapieangebots liegt die Erfolgsquote der stationären Therapie deutlich höher als die der ambulanten Betreuung. Zudem ist es durch das umfangreiche Behandlungsangebot möglich, die Entwöhnung innerhalb eines besonders kurzen Zeitraums durchzuführen.
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Teilstationäre Therapie
Die teilstationäre Entwöhnung bildet den Mittelweg zwischen der ambulanten und der stationären Therapie. Die Behandlung findet meist in spezialisierten Tagesklinken, in seltenen Fällen in regulären Krankenhäusern statt. Der Betroffene verbringt die Tage in der Klinik und nimmt an Sitzungen teil, die dem Angebot einer stationären Therapie entsprechen. Die Nächte und die Wochenenden verbringt er dagegen im eigenen Zuhause. In den meisten Fällen beträgt die Dauer einer teilstationären Entwöhnung etwa 12 Wochen. Aufgrund des regelmäßigen Kontakts mit dem sozialen Umfeld und der Konfrontation mit Alltagsproblemen besteht auch hier ein erhöhtes Rückfallrisiko. Die teilstationäre Therapie eignet sich deshalb eher für Betroffene mit einem stabilen sozialen Umfeld.
Die Möglichkeiten der stationären Alkoholentwöhnung
Eine stationäre Alkoholentwöhnung kann sowohl in öffentlichen Einrichtungen, als auch in spezialisierten Privatkliniken durchgeführt werden. Die Behandlung in einer öffentlichen Klinik ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass die Entwöhnung in den meisten Fällen nicht unmittelbar nach der körperlichen Entgiftung durchgeführt werden kann. Dementsprechend besteht leider auch ein erhöhtes Rückfallrisiko. Daneben bieten öffentliche Einrichtungen nur eingeschränkte Möglichkeiten der zeitgleichen Behandlung von psychischen Begleiterkrankungen. Die besten Erfolgsaussichten bietet demnach eine Therapie in einer spezialisierten Privatklinik.
Kostenübernahme einer Alkoholentwöhnung
Ob die Kosten für eine Alkoholentwöhnung von der Versicherung übernommen werden, hängt in erster Linie davon ab, in welcher Einrichtung die Therapie durchgeführt wird. Die Kosten für einen körperlichen Alkoholentzug in einer öffentlichen Klinik werden in der Regel von der Krankenversicherung beglichen. Die Gebühren für eine stationäre Entwöhnung in einer öffentlichen Einrichtung werden dagegen von der Rentenversicherung getragen. Hierzu muss zunächst ein Antrag eingereicht werden, der unter anderem ein medizinisches Guthaben beinhaltet. Leider kommt es nicht selten zu Bearbeitungs- und Wartezeiten von mehreren Wochen oder sogar Monaten. Viele Patienten können die stationäre Alkoholentwöhnung in einer öffentlichen Einrichtung deshalb erst lange Zeit nach dem körperlichen Entzug antreten. In solchen Fällen steigt das Risiko für einen Rückfall selbstverständlich enorm an. Eine Alkoholentwöhnung in einer spezialisierten Privatklinik wird von gesetzlichen Krankenversicherungen leider nicht bezahlt. Derartige Einrichtungen können demnach nur von Privatpatienten oder Selbstzahlern besucht werden. Je nach Tarif übernehmen Privatversicherungen die Kosten einer Behandlung entweder teilweise oder komplett. Vor Antritt der Therapie müssen Patienten einen Antrag bei Ihrer Krankenversicherung stellen und einen Kostenplan einreichen.
Stationäre Behandlung einer Alkoholabhängigkeit in der NESCURE® Privatklinik
Die NESCURE® Privatklinik am See bietet ein besonders wirksames Therapieangebot zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit in nur 23 Tagen. Daneben besteht die Möglichkeit der Behandlung von psychischen Begleiterkrankungen wie Depressionen und Burnout. Als Teil der Oberberg Gruppe gehört die Einrichtung zu den führenden Fachkliniken im Bereich Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik.
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