Quartalstrinker: Definition nach Jellinek
Der US-amerikanische Physiologe Elvin Morton Jellinek (15. August 1890 bis 22. Oktober 1963) befasste sich ausführlich mit der Alkoholkrankheit. Seine Arbeit beruhte auf der Arbeit des schwedischen Arztes Magnus Huss, der einer der ersten Menschen war, der den Zusammenhang zwischen Alkohol und Sucht erkannte und den Alkoholismus als Krankheit definierte. Jellinek tauchte aber noch deutlich tiefer in die Forschung ein als Huss.
Im Laufe seiner Arbeit definierte er die sogenannten Alkoholtypen, von denen fünf bekannt sind:
- Erleichterungstrinker
- Gelegenheitstrinker
- Rauschtrinker
- Pegeltrinker
- Quartalstrinker
Erleichterungstrinker oder Alpha-Alkoholiker
Der Erleichterungstrinker leidet nicht unter einer Abhängigkeit. Doch er zeichnet sich durch ein problematisches Trinkverhalten aus. Konflikte und Stress betäubt er mit Alkohol. Er hat ein hohes Risiko, alkoholabhängig zu werden.
Gelegenheitstrinker oder Beta-Alkoholiker
Dieser Typ leidet ebenfalls noch nicht unter der Alkoholkrankheit. Er greift vor allem in gesellschaftlichen Situationen zum Alkohol. Dabei kann er die Kontrolle behalten. Doch auch Gelegenheitstrinker können ihr Konsumverhalten als problematisch betrachten, zum Beispiel, weil ihnen der Alkohol dazu dient, vor anderen selbstbewusster aufzutreten.
Rauschtrinker oder Gamma-Alkoholiker
Rauschtrinker befinden sich in einem Teufelskreis: Sie trinken unregelmäßig, überschreiten beim Trinken jedoch schnell ihre persönlichen Limits. Sie erleben beim Trinken einen Kontrollverlust und trinken teilweise allein. Dennoch können sie in längeren Phasen auch Abstinenz zeigen. Zwischen zwei Ereignissen mit Kontrollverlust trinken sie also längere Zeit keinen Alkohol. Beim Gamma-Alkoholiker liegt bereits eine Alkoholsucht vor.
Pegeltrinker oder Delta-Alkoholiker
Der Pegeltrinker, oder auch Spiegeltrinker, ist körperlich stark alkoholabhängig. Er muss ständig trinken, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Dabei versucht er durch ständiges Trinken, einen bestimmten Alkoholpegel im Blut aufrechtzuerhalten. Durch die andauernde Belastung des Organismus treten zahlreiche Folgeerkrankungen auf, zum Beispiel eine alkoholische Fettleber (AFL).
Quartalstrinker oder Epsilon-Alkoholiker
Epsilon-Trinker haben viel mit dem Gamma-Typen gemeinsam: Beide können längere Zeit mit Abstinenz leben. Doch anders als der Gamma-Trinker enden die alkoholfreien Phasen des Quartaltrinkers durch ein starkes Verlangen nach Alkohol, einem sogenannten Craving. Ihre Abhängigkeit ist zunächst psychischer Natur. Sie können jedoch mit der Zeit auch eine körperliche Abhängigkeit entwickeln und zum Pegeltrinker werden.
Am Ende einer abstinenten Phase zeigen die Quartalstrinker ein Verhalten, das ihre Sucht offenbart. Sie fangen an zu trinken und verlieren dann schnell die Kontrolle. Mitunter befinden sie sich sogar tagelang in einem andauernden Alkoholrausch. Es passiert ihnen häufig, dass sie sich hinterher nicht mehr an die Erlebnisse der berauschten Stunden erinnern. Hier spricht man auch von einem Filmriss oder einem Blackout.
Quartalstrinker sind Alkoholiker
Obwohl Quartalstrinker vorübergehende Phasen von Abstinenz zeigen und bei einem längeren Verzicht auf Alkohol zunächst keine Entzugserscheinungen erleben, gelten sie als alkoholkrank. Sie sind bereits psychisch abhängig und können mit der Zeit auch körperlich abhängig werden. Wenn sich die Abstände der abstinenten Zeiten zunehmend verkürzen, ist das Risiko besonders groß, ein Pegeltrinker zu werden. Quartalstrinker sind also in ständiger Gefahr, neben ihrer Sucht körperlich zu erkranken.
Der Quartalstrinker und sein Verhalten
Quartalstrinker schädigen sich durch ihren Alkoholkonsum. Sie spüren ein heftiges Verlangen nach Alkohol und können mit dem Trinken nicht von allein aufhören, auch wenn es zunächst nur eine kleine Menge ist. Sie trinken heimlich, wobei eine unangenehme Stimmung das Craving auslösen kann. Quartalstrinker schädigen sich selbst mit ihrem Trinkverhalten. Ihre seelische Gesundheit kann sich verschlechtern, außerdem folgen der Alkoholkrankheit körperliche, soziale und berufliche Schäden.
Quartalstrinker: Symptome und Anzeichen
Dieser Trinkertyp greift nur alle paar Wochen oder Monate zum Alkohol, verliert dann aber vollständig die Kontrolle. Mit diesem Verhalten hebt sich der Quartalstrinker von den vier anderen Trinker-Typen ab. Darüber hinaus können zusätzlich die folgenden Symptome auftreten, die auf einen Alkoholismus hinweisen:
- Depressionen
- Aggressivität
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Sozialer Rückzug
- Hautprobleme
- Gerötete Augen
- Häufiges Schwitzen
- Zittern der Hände
Die Symptome sind jedoch alles andere als eindeutig. Zu beachten ist, dass die Anzeichen in der Liste auch andere Ursachen haben können und nicht unbedingt auf eine Alkoholkrankheit hinweisen. Aus diesem Grund spielt das Umfeld eine große Rolle. Bemerkt es viele leere Alkoholflaschen im Zuhause des Betroffenen? Riecht er oder sie häufig nach Alkohol? Hat die betroffene Person etwas zu verbergen?
Quartalstrinker: Ursachen und Risiko
Die Gründe, warum ein Mensch alkoholsüchtig wird, sind sehr individuell. Zum Teil versuchen die Betroffenen, Probleme oder Konflikte wegzutrinken. Manche sind schon vorher psychisch erkrankt oder leben in einer prekären sozialen Situation. Außerdem scheint es eine genetische Komponente zu geben. Diese ist zwar kein Garant für ein ausgelebtes Suchtverhalten, sie erhöht aber das Risiko für Alkoholismus und den Wandel zum Quartalstrinker.
Als Ursachen gelten zudem Beziehungsprobleme, nicht verarbeiteter Stress oder schmerzhafte Erinnerungen. Auch ein soziales Umfeld, in dem regelmäßig getrunken und Abstinenz lächerlich gemacht wird, kann einen Menschen mit der Zeit zum Abhängigen machen. Da die Sucht sich oft erst nach und nach manifestiert, bemerken die Betroffenen oft nicht rechtzeitig, dass sie ohne Alkohol nicht mehr leben können.
Vertrauen Sie unserer Erfahrung. Ihre Gesundheit ist unser größtes Anliegen:
Klinikbewertungen.de
★★★★★★ (6/6)
Quartalstrinker und die Lebenserwartung
Laut Studien haben Alkoholiker wie der Quartalstrinker eine Lebenserwartung, die gegenüber Nicht-Alkoholikern um etwa 20 Jahre reduziert ist. Im Durchschnitt sterben sie mit rund 60 Jahren: Alkoholsüchtige Männer mit 58 und alkoholsüchtige Frauen mit 60 Jahren. Damit ist die Lebenserwartung sogar geringer als von Rauchern.
Das sagen unsere ehemaligen Patienten
"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."
Minika, 57, Alkoholabhängigkeit
"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."
Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."
Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit
Behandlung und Therapie
Durch die massiven Cravings und Entzugserscheinungen, die ein Quartalstrinker durch seine Sucht erlebt, ist der Entzug in Eigenregie nicht leicht. Betroffene sollten sich professionelle Hilfe suchen. Bei der NESCURE® Privatklinik am See handelt es sich um eine Fachklinik für Alkoholabhängigkeit und Alkoholentzug. Auch andere Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen werden hier behandelt. Dabei leiden viele Patientinnen und Patienten unter weiteren psychischen Beschwerden wie Burnout oder Depression.
NESCURE® arbeitet unter dem Leitsatz: „Der sanfte Weg zurück ins Leben“. Für einen sanften, aber zügigen Alkoholentzug wendet die Privatklinik die einzigartige und nachhaltige NESCURE®-Therapie an. Dabei kommen sowohl klassische als auch moderne Verfahren zum Einsatz. Die Therapie besteht unter anderem aus Einzel- und Gruppengesprächen. Darüber hinaus setzt die Klinik auf die Neuro-Elektrische Stimulation (NES), um die Entzugserscheinungen auch biochemisch zu lindern. Die Betroffenen erhalten zudem physiologische Behandlungen wie Massagen und Yoga-Kurse.
Die NESCURE® Privatklinik am See bietet ihren Patientinnen und Patienten nicht nur eine hervorragende Entzugstherapie, sondern besticht auch durch ihre malerisch schöne Lage im Grünen. Die familiäre Atmosphäre in der Klinik erleichtert es ebenfalls, schnell anzukommen und sich der Alkoholkrankheit zu stellen.
Quartalstrinker und andere Typen, die von Alkoholismus betroffen sind, bleiben in der Regel für 23 Tage in der Klinik. Die Dauer der Therapie umfasst bereits den An- und den Abreisetag. Möchten Sie Ihren Alkoholismus behandeln lassen oder einen Termin für eine betroffene Person vereinbaren, wenden Sie sich gern direkt an uns.
Therapie und Genesung in heilsamer Umgebung
Die Nescure Privatklinik am See stellt sich vor. Erfahren Sie mehr über unser Therapieprogramm und was wir für Ihre Therapie und Genesung tun können.
Sind Sie selbst von Alkoholismus betroffen? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Quellen
- https://dassuchtportal.de/alkoholsucht/alkoholiker-typen/
- https://www.mpu-lotsen-muenchen.de/das-sollten-sie-wissen
- https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/folgen-der-sucht-alkoholiker-verlieren-20-lebensjahre-1.1498308
- https://dassuchtportal.de/alkoholiker-erkennen-verhaltensmuster-von-alkoholikern/
- https://dassuchtportal.de/alkoholsucht/ursachen/
Gemeinsame Therapie
5-6 Gruppengespräche pro Woche
Einzelgespräche
Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche
Wohlfühlatmosphäre
Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung
Gesundheit geht durch den Magen
Vollverpflegung inklusive aller Getränke