Folgen und Probleme, die mit einer Alkoholsucht einhergehen können, reichen bis zur Beeinflussung des ganzen Tagesablaufs eines Alkoholikers. Dieser wird von dem Suchtmittel Alkohol bestimmt, welchem der/die Betroffene körperlich und seelisch ausgeliefert ist. Folglich kann es zur Vernachlässigung und Schädigung verschiedener Lebensbereiche kommen, einer Abnahme der psychischen und physischen Gesundheit und einer geringen Lebensqualität bei einer Alkoholabhängigkeit.
Seelische, körperliche und soziale Folgen durch eine Alkoholabhängigkeit
Bei einer Alkoholsucht treten mehrere körperliche und seelische Konsequenzen für die betroffene Person auf. Ernste körperliche Folgen von Alkoholismus sind beispielsweise Erkrankungen der Leber, des Herz-Kreislaufsystems und eine vermehrte Bildung von Krebszellen. Sozial können Konsequenzen beispielhaft ein Verlieren sozialer Beziehungen sein, Verlust des Arbeitsplatzes sowie eine finanzielle Notlage. Auf seelischer Ebene gehen häufig, neben destruktiven Verhaltensweisen, Krisen und seelische Folgeerkrankungen mit einer Alkoholabhängigkeit einher.
Diese destruktive Wirkung entsteht unter anderem durch den „klassischen“ Tagesablauf eines Alkoholikers, der durch die Abhängigkeit zu dem Suchtmittel entsteht.
Ab welchem Punkt wird man zum Alkoholiker/Alkoholikerin?
Laut dem Bundesgesundheitsministeriums konsumieren in Deutschland etwa 7,9 Millionen Menschen, in einem Alter von 18 bis 64 Jahre, Alkohol in gesundheitsgefährdendem Ausmaß. Doch diese sind nicht zwangsläufig Alkoholiker und Alkoholikerinnen.
Als Alkoholiker bzw. Alkoholikerin gilt sehr vereinfacht gesagt, wer eine Beendigung des Konsums von Alkohol nicht aufgegeben kann, ohne dass unangenehme körperliche und seelische Zustände eintreten. Diese reichen von starkem Schwitzen bis zu aggressivem Verhalten.
Das von Elvin Morton Jellinek entwickelte Phasenmodell wird häufig herangezogen, um eine Einstufung der Sucht vorzunehmen. Es wird häufig auch als „Jellinek-Schema“ bezeichnet.
Phasen des Alkoholismus
Das Jellinek-Schema unterscheidet in folgenden vier Phasen der entstehenden Alkoholsucht:
Voralkoholische Phase
In der ersten Phase findet bei Betroffenen ein Lernprozess statt: Das Trinken von Alkohol wird mit einer angenehmen Wirkung in Zusammenhang gebracht. Dies kann sich beispielsweise in sozialen Kontexten, wie zu gemeinsamen „Feierabendbieren“, entwickeln.
Mit der Zeit steigt die individuelle, körperliche Alkoholtoleranz. Aus gelegentlichem Konsum wird ein häufigeres Trinken, das mit kurzfristig angenehm erlebten Konsequenzen durch den Suchtstoff, einhergeht.
Anfangsphase
In der zweiten Phase nach Jellinek treten durch den Alkoholkonsum Gedächtnislücken auf. Dies kann auch dann passieren, wenn für die betroffene Person selbst keine Anzeichen von Trunkenheit bemerkbar sind. So werden beispielsweise Gespräche während des Rauschs vergessen. Süchtige Personen in dieser Phase sind häufig der Überzeugung, dass sie nicht mehr Alkohol als andere Menschen trinken. Um nicht negativ beurteilt zu werden oder unangenehm aufzufallen, findet das Trinken häufig verborgen statt.
Das Ausmaß an Gedanken an Alkohol steigen – folglich wächst der Bedarf nach mehr Alkoholkonsum. Viele Betroffene erleben Schuldgefühle und vermeiden konfrontative Gespräche zum Thema Alkohol.
Kritische Phase
In der dritten Phase manifestiert sich der Kontrollverlust über den Alkoholkonsum. Das Verlangen nach Alkohol wird nahezu unwiderstehlich. Exzessivem Trinken findet unabhängig von Tageszeiten statt. Viele Betroffene rechtfertigen sich selbst mit Gründen wie belastende zwischenmenschliche Kontakte.
Durch Schuldgefühle, Apelle anderer oder des bemerkten Kontrollverlusts werden Perioden völliger Abstinenz angestrebt, jedoch meist nicht lange aufrechterhalten. Soziale Beziehungen und der Arbeitsplatz geraten oft in Gefahr.
Chronische Phase
In der vierten Phase halten die Rauschzustände nach dem Konsum länger an. Betroffene trinken teils durchgängig am Tag. Gegenüber der Umwelt tritt häufig eine Art „Gleichgültigkeit“ ein. Das Denken ist in der chronischen Phase bereits beeinträchtigt. In manchen Fällen tritt eine alkoholbedingte Psychose auf. AlkoholikerInnen in dieser Phase leiden zusätzlich häufig unter Beschwerden wie Ängsten, einer depressiven Verstimmung und/oder einem Tremor (anhaltendes Zittern). Erfolgt keine Behandlung der Sucht, können lebensgefährliche Zustände und Konsequenzen eintreten, wenn der Alkoholkonsum fortgesetzt wird.
Tagesablauf eines Alkoholikers: Die Sucht bestimmt
Die Sucht nach Alkohol bestimmt meist den überwiegenden bis ganzen Tagesablauf eines Alkoholikers. „Nur noch“ an Tagen zu trinken, an denen nicht gearbeitet werden muss, keine Kinder versorgt werden müssen, keine Autofahrten anstehen oder erst am Abend zum Glas/der Flasche zu greifen – all dies sind beispielhafte Ziele/Strategien, die bei einer Alkoholsucht nicht mehr möglich sind, häufig jedoch von Betroffenen angestrebt werden.
Therapie: Der Tagesablauf der Alkoholiker muss sich ändern
Um langfristig die Sucht nach Alkohol zu überwinden, müssen meist nach einem Entzug weitere Therapiemaßnahmen erfolgen, um nicht rückfällig zu werden. Verhaltensweisen, Gedanken und auch der Tagesablauf der Alkoholiker verändert sich im Rahmen der Behandlung.
Üblich sind therapeutische Konzepte im Rahmen eines klinischen Aufenthalts. Dieser soll beispielsweise unterstützen und mit einer Therapie destruktiven Verhaltensweisen ersetzen. Die Tagesabläufe, der sich in Behandlung Befindenden, sollen auch nach der Entlassung fortgesetzt werden können. Dazu können unterstützend Abstinenzverträge geschlossen, feste Termine vereinbart, Krisenpläne erstellt und gemeinsame Treffen ausgemacht werden.
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Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
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FAQ/Häufig gestellte Fragen zu einem Tagesablauf eines Alkoholikers
Wie lange dauert der Entzug von einer Alkoholsucht?
Dies ist individuell unterschiedlich und nicht pauschal zu beantworten. Der körperliche Entzug bei einer Alkoholsucht dauert (grober Richtwert) durchschnittlich zwölf bis sechzehn Wochen. Nach acht Wochen fühlen sich viele Patientinnen und Patienten bereits deutlich besser. Insbesondere die psychische Behandlung, die sehr wichtig für die Rückfallprophylaxe ist, kann länger andauern.
Wie verhindere ich Rückfälle?
Wichtig zur Vermeidung eines Rückfalls ist einerseits, dass professionelle Unterstützungsstrukturen auch nach Ende der klinischen Behandlungen bestehen. Selbsthilfegruppen oder Anlaufstellen können dies beispielhaft sein. Im Rahmen einer Behandlung wird dieser Abschnitt vorbereitet.
Quellen
- Medizinische Universität Innsbruck (2022): Warnsignale bei Suizid und Alkoholmissbrauch: Jeder kann etwas tun! Verfügbar unter: https://www.i-med.ac.at/mypoint/archiv/2010110501.xml.
- Bundesgesundheitsministerium (2022): Alkohol. Verfügbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html.
- Lindenmeyer, J. (2016): Alkoholabhängigkeit. 3. Auflage. Göttingen: Hogrefe Verlag.
- Brecklingshaus, M. (2016): Alkohol und Sucht. 7. Auflage: Lüdenscheid: Blaukreuz-Verlag.
- Freiwillige Suchtkranken Hilfe e.V. (fsh) (2018): Das Jellinek-Schema. Verfügbar unter: https://www.f-s-h.de/wp-content/uploads/2018/06/jellinekschema.pdf.
- Schlereth, A. (2017): Alkohol und seine Folgen – Meine Erfahrungen. Verfügbar unter: https://www.google.de/books/edition/Alkohol_und_seine_Folgen/kQVKDQAAQBAJ?hl=de&gbpv=0.
- Schröder. S. (2010): Tagesstrukturierende Maßnahmen in der Suchttherapie. Verfügbar unter: https://www.google.de/books/edition/Tagesstrukturierende_Maánahmen_in_der_S/qqz5AwAAQBAJ?hl=de&gbpv=0.