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Alkoholpsychose: Wenn Alkoholmissbrauch die Realität verzerrt

Wie schädlich sich der übermäßige Konsum von Alkohol und anderen Drogen auf den Körper auswirken kann, wird oft genug thematisiert. Neben Herz und Leber leidet das Immunsystem, selbst das Risiko, an Krebs zu erkranken, nimmt deutlich zu. Doch es gibt eine weitere Dimension, die nicht zu unterschätzen ist: Sowohl dem Gehirn als auch der Psyche kann Alkohol gefährlich zusetzen. Immerhin erleidet ein nicht unerheblicher Teil der Betroffenen eine Alkoholpsychose, die im Extremfall irreversibel ist. Neben dem Delirium tremens handelt es sich um eine weitere Form der psychotischen Komplikationen, die bei Suchterkrankten auftreten können – hier die Fakten im Überblick.

Alkoholpsychose - NESCURE Privatklinik

Psychose – was ist das genau?

In der Einordnung psychischer Erkrankungen gab es in den letzten Jahren große Veränderungen: So galten Depressionen und bipolare Störungen einst als affektive Psychosen, während Schizophrenie in ihrer großen Vielfalt als nicht-affektiv eingestuft wurden. Letztere, nämlich die Erkrankungen, Verhaltensänderungen und -weisen, bei denen die Wahrnehmung der Umwelt und des Ichs sich verändern, das Denken und Konzentriere gestört sind und Halluzinationen auftreten, zähen heute zu den Psychosen.

Welche Symptome sind typisch für eine Psychose?

Die Bandbreite der typischen Symptome ist breit, sie entsprechen im Prinzip den vielfältigen Ausprägungen einer Schizophrenie-Spektrum Erkrankung. Dazu zählen beispielsweise:

  • akustische Halluzinationen wie das Hören von Stimmen,
  • wahnhafte Züge wie das Gefühl, verfolgt oder beobachtet zu werden sowie die Angst, Dritte könnten die Gedanken des Betroffenen lesen,
  • bizarre Ideen wie die Beeinflussung durch Außerirdische oder das Herumwandern der eigenen Organe im Körper, was zur Bewegungsunfähigkeit der Patienten führen kann
    und einige Ausprägungen mehr.

Was ist zur Entstehung von Psychosen bekannt?

Einige Erkenntnisse sind durchaus gesichert: Eine Psychose kann ausgelöst werden, wenn sich neben erblichen Voraussetzungen auch bestimmte äußere Faktoren auswirken. Dazu gehören beispielsweise während der Kindheit erlittene Traumata, aber eben auch der Gebrauch von Drogen in jungen Jahren. Als wesentliche Ursache kommt also das fatale Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und externer Einflüsse – ein alleiniger Grund lässt sich nicht benennen. Die allgemeine Wahrscheinlichkeit des Krankheitsausbruchs bewegt sich im niedrigen Prozentbereich. Ist jedoch bereits ein Elternteil betroffen, erhöht sich das Risiko für die Nachkommen deutlich, ohne dass es deswegen um Ausbruch kommen müsste – wenn die externen Einflüsse fehlen.

Um dem Auslöser einer Psychose näherzukommen, eignet sich das bewährte Differenzieren nach primären und sekundären Psychosen:

  • Als primär werden die – am häufigsten auftretenden – Psychosen bezeichnet, denen sich kein messbarer Auslöser zuordnen lässt. Oft genug kann die Ursache demnach nicht klar bezeichnet werden.
  • Im Gegensatz dazu gibt es bei sekundären Psychosen klare physische Auslöser wie eine Multiple Sklerose oder eine Hirnentzündung. Allerdings zeichnen die auslösenden Umwelteinflüsse wie der Gebrauch von Amphetaminen, Alkohol, Cannabis oder psychoaktiven Substanzen am häufigsten für eine sekundäre Psychose verantwortlich.
Alkoholpsychose

Alkoholpsychose – wie lässt diese sich einordnen?

Die Alkoholpsychose zählt somit als substanzinduzierte zu den sekundären Psychosen, die Alkoholpsychose-Symptome entsprechen denen einer klassischen psychotischen Störung: Das Fühlen, Sehen, Hören oder Schmecken der Betroffenen kann von der Realität abweichen, was sich wiederum in:

  • einer fehlenden Krankheitsakzeptanz,
  • Halluzinationen,
  • heftigen Erregungszuständen,
  • einem gestörten Ich-Erleben,
  • Realitätsverlust sowie
  • Wahnvorstellungen

äußern kann. Diese Alkoholpsychose Symptome machen fatalerweise immer dann bemerkbar, sobald die Alkoholkonzentration im Blut abfällt. Das lässt sich darauf zurückführen, dass übermäßig viele Botenstoffe zirkulieren und Überreizungen verursachen.

Alkoholpsychose

In gleicher Weise präsentieren sich durch andere Substanzen wie Cannabis, Kokain, LSD, Amphetamine oder auch Medikamente ausgelöste Psychosen. Als weitere Bezeichnung für diese Störungen ist exogene Psychose geläufig, was auf die klar zu umreißende Ursache hindeutet. Im Gegensatz dazu lassen sich die endogenen Psychosen eben nicht auf einen klar definierten Auslöser zurückführen, wie beispielsweise bei der Schizophrenie, die nicht substanz- oder drogeninduziert ist. Schwierig ist die Tatsache, dass es zwischen beiden klar zu trennenden Krankheitsbildern größere gemeinsame Schnittmengen gibt.

Unterschiedliche Formen der Alkoholpsychose

Betroffene einer Alkoholpsychose leiden oft genug unter starken Symptomen – und das über mehrere Wochen oder Monate. Sie sind deswegen nicht nur in ihrem alltäglichen Leben deutlich eingeschränkt, sie entwickeln oft genug auch eine Neigung zur Selbstverletzung bis hin zu Suizidversuchen. Verbreitet sind Halluzinosen, aber auch Ausprägungen wir das Korsakow-Syndrom, das Delirium tremens oder der Eifersuchtswahn.

Halluzinose

Die durch den Missbrauch von Alkohol ausgelöste Halluzinose äußert sich mit Symptomen, die an eine Schizophrenie erinnern: Betroffene leiden vor allem unter akustischen Fehlwahrnehmungen, die optische Halluzinationen nicht ausschließen. Sie wissen durchaus, dass es sich um Halluzinationen handelt und fühlen sich naturgemäß bedroht. Es liegt auf der Hand, dass die gehörten, sie beschimpfenden Stimmen für Anspannung sorgen. Diese Fehlwahrnehmungen sind in der Regel Zeichen einer akuten Psychose, allerdings kommt es auch vor, dass Betroffene diese Signale und Stimmen permanent hören. Das tritt auf, wenn der Patient nicht auf Alkohol verzichten kann.

Korsakow-Syndrom

Eine weitere Form der Alkoholpsychose ist Morbus Korsakow oder das Korsakow-Syndrom: Die Leistung des Gedächtnisses lässt bevorzugt nach über Jahre anhaltendem Alkoholkonsum nach, können aber auch auf andere Gründe zurückgeführt werden. Die so aufreißenden Lücken in den Erinnerungen füllen die Betroffenen bei Bedarf auf. Diese Konfabulationen sind frei erfunden und hinterlassen bei Dritten in der Regel einen Eindruck von Konfusion, zumal die Patienten desorientiert sind.

Das Korsakow-Syndrom resultiert aus einer Entzündung des Gehirns, die als Wernicke Enzephalopathie bezeichnet wird. Darüber hinaus spielt eine drastische Unterversorgung mit dem Vitamin B1 eine Rolle, die in der Regel durch eine mangelhafte Ernährung provoziert wird. Ob bestimmte genetische Bedingungen erfüllt sein müssen, ist nicht geklärt, wird aber angenommen. Denn nicht jeder Patient bildet nach Alkoholmissbrauch ein Korsakow-Syndrom aus.

Delirium tremens

Diese extreme Form der Alkoholpsychose ist lebensgefährlich. Vor allem kann sie sowohl im Alkoholentzug ausgelöst werden als auch durch einen Rauschzustand. Nicht umsonst wird diese Form auch als hirnorganisches Psychosyndrom bezeichnet: Sie bezieht mehrere Ebenen ein – Halluzinationen, gestörte Orientierung, Angstgefühle, Erhöhung von Puls und Blutdruck, Verwirrung und sogar epileptischen Anfällen. Patienten haben keine Kontrolle über den Körper mehr, sie sind meist gar nicht mehr ansprechbar. Sollte dieses Alkoholdelirium nicht behandelt werden, droht das Auslösen eines Komas und im Extremfall der Tod.

Eifersuchtswahn

Anhaltender, kontinuierlicher und eine Psychose auslösender Alkoholmissbrauch kann auch dazu führen, dass Betroffene eine vollkommen unbegründete und irrationale Eifersucht entwickeln: Patienten sind fest der Meinung, dass sie von ihrem Partner oder ihrer Partnerin betrogen werden – und das ohne einen plausiblen Grund. Das Fatale an dieser Form der Alkoholpsychose: Die Gewaltbereitschaft kann steigen und die beschuldigten Personen, aber auch Personen aus dem Umfeld in Mitleidenschaft ziehen.

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Komplexe Folgen der Alkoholpsychose

Schon die typischen Symptome einer Alkoholpsychose erklären, dass Betroffene nur eingeschränkt ihren Alltag meistern können: Ob Halluzinationen, krankhafte Eifersucht oder Desorientierung und Verwirrtheit – das soziale Umfeld wird in jedem Fall schwer belastet.

Einfachste Aufgaben werden für die Betroffenen selbst zur Herausforderung, denn die Alkoholpsychose erschwert das Aufnehmen von neuen Informationen und das Vergessen von einst Erlerntem. Aber nicht nur das zentrale Nervensystem wird geschädigt, sondern auch andere Organe wie Gehirn, Herz, Leber, Magen und Darm. Der missbräuchliche Konsum von Alkohol schwächt die Herzmuskelfunktion und verringert die Kontraktionsfähigkeit, was zu Hypertonie und koronaren Herzkrankheiten führen kann. Gleichzeitig wird die Bildung von Magengeschwüren begünstig – bis hin zur akuten Pankreatitis.

Alkoholpsychose

Alkoholpsychose – Behandlung und Therapie

Eine erfolgreiche Behandlung der Alkoholpsychose beginnt mit Abstinenz und Entzug – und das ist für Betroffene schwer genug. Neben einer Reiz- und Stressvermeidung unterstützen in dieser Phase Medikamente, die antipsychotisch ausgerichtet sein sollten. Sinnvoll ist es, wenn sich Patienten auch von anderen schädlichen Substanzen fernhalten. Fakt ist, eine Abstinenz lässt sich bei Suchterkrankten nur mit einem qualifizierten Alkoholentzug erreichen, sodass die Rückfallgefahr bestmöglich reduziert wird. Diese impliziert nämlich immer auch das Risiko einer erneuten Alkoholpsychose.

Die körperliche Alkoholentgiftung verursacht neben den psychotischen Symptomen in der Regel heftige Entzugserscheinungen, die sich mit geeigneter Medikation lindern lassen. Hier kommen beispielsweise antipsychotische Neuroleptika in Frage, die gleichzeitig sedieren. Sollten affektive Störungen auftreten, empfehlen sich Antidepressiva. Gleichzeitig sollten aber vor allem in der Phase der Entwöhnung die Ursachen der Suchterkrankung, die in der Regel psychischer Natur sind, aufgearbeitet werden. So lassen sich Alternativen zum Konsum von Alkohol definieren und etablieren. Doch auch das Leben nach dem Entzug muss ein Thema sein, dass frühzeitig und Umsicht angegangen wird, um das Risiko eines Rückfalls einzudämmen. Es empfehlen sich also ganzheitliche Ansätze, die sich in erster Linie in spezialisierten Kliniken umsetzen lassen.

Das sagen unsere ehemaligen Patienten

"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."

Minika, 57, Alkoholabhängigkeit

"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."

Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen

"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."

Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit

NESCURE® Privatklinik am See – auf Behandlung der Alkoholabhängigkeit spezialisiert

Die Alkoholsucht mit all ihre vielfältigen Folgen ist keineswegs eine Seltenheit. Oft genug spielt diese Abhängigkeit mit Erschöpfungszuständen und nicht zuletzt Burnout zusammen. Und doch gibt es nur wenige Kliniken, die sich dieser Thematik schwerpunktmäßig annehmen – für Betroffene ein fataler Teufelskreis. Die NESCURE® Privatklinik am See hat ein Behandlungskonzept entwickelt, das für Alkoholsüchtige einen qualifizierten Entzug oder eine Entwöhnung zum Ziel hat, sollten die Betroffenen den Entzug bereits absolviert haben.

Behandlung der Alkoholsucht – gemeinsam und umfassend

Ein Behandlungszyklus umfasst 23 Tage – und zwar für alle zu Behandelnden. Das bedeutet für die Patienten, dass sie als Gruppe gemeinsam starten und kein schlechtes Gefühl haben müssen. So kann eine Atmosphäre des Zusammenwirkens entstehen, die sich in der Praxis als heilsam erweist. In der Phase des qualifizierten Entzugs werden die Betroffenen während der Entgiftung akutstationär und engmaschig von Ärzten und Pflegern betreut – bis hin zur permanenten Überwachung von Vitalfunktionen und Monitoring sowie einer angemessenen Medikation.

Alkoholpsychose

Die therapeutischen Maßnahmen konzentrieren sich inhaltlich auf die Alkoholabhängigkeit und sind aufeinander aufbauen und ineinander greifend konzipiert. Das multiprofessionelle Programm befasst sich einerseits mit physischen und psychischen Problemen, andererseits aber auch mit Schwierigkeiten im beruflichen und sozialen Umfeld. Diese ganzheitliche Herangehensweise entlastet die Betroffenen enorm, zumal die Maßnahmen individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt werden. Folgende Leistungen können Betroffene erwarten:

  • sämtliche für die Behandlung der Erkrankung angeratenen therapeutischen und medizinischen Maßnahmen
  • umfassende körperliche Untersuchung und Anamnese
  • Gruppengespräche – fünf bis sechs in der Woche
  • Einzelgespräche – vier in der Woche bei Ärzten und Therapeuten
  • Angebote Bewegungs- und Achtsamkeitsübungen – täglich
  • Beratung zur Ernährung
  • Naturheilverfahren
  • Akupunktur
  • Klangschalen- und Energiemassagen
  • weitere Angebote wie Nordic Walking

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Ganzheitliches Programm – bis hin zur Lösungsstrategie

Das bewährte Programm zur Überwindung der Alkoholsucht und dadurch induzierte Krankheiten wird nicht zuletzt durch das komfortable Umfeld unterstützt: Die Patienten wohnen einzeln in großzügigen Zimmern und Appartements, die wenig mit dem üblichen Krankenhauszimmer zu tun haben. Darüber hinaus genießen sie eine hochwertige Verköstigung, die die Wiederherstellung der körperlichen Fitness bestmöglich unterstützt. Nicht zuletzt ist es aber die vertiefte Auseinandersetzung mit der Suchtproblematik und deren komplexen Auswirkungen, die sich positiv auswirkt. Die Problemsituation zu erkennen, ist dabei ein wichtiger Schritt. Praktikable Lösungsstrategien in der Gruppe und parallel in Einzelgesprächen zu erarbeiten, ein weiterer.

Die Klinik stellt die Hilfe zur Selbsthilfe in den Mittelpunkt, um betroffenen Menschen so schnell wie möglich zu befähigen, zurück in ein eigenständiges Leben zu finden. Die Krankheit, ihre Ursachen und Folgen werden dabei nicht einfach ausgeblendet. Es geht vielmehr darum, die fatalen Denkmuster und relevanten Verhaltensweisen zu identifizieren und sie nachhaltig mit Hilfe geeigneter Therapien zu verändern. So lassen sich auch künftige Herausforderungen erfolgreich meistern.

Therapie und Genesung in heilsamer Umgebung

Die Nescure Privatklinik am See stellt sich vor. Erfahren Sie mehr über unser Therapieprogramm und was wir für Ihre Therapie und Genesung tun können.

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FAQ/Häufig gestellte Fragen

Wodurch kann eine Psychose hervorgerufen werden?

Zur Ausbildung einer Psychose müssen immer mehrere Faktoren zusammenkommen: Zum einen spielt die genetische Vorbelastung eine Rolle, zum anderen externe Einflüsse. Hat beispielsweise ein Elternteil bereits eine Psychose ausgebildet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder bei Traumatisierung oder Missbrauch von Drogen oder Alkohol ebenfalls erkranken, erheblich.

Wie kann sich eine Alkoholpsychose äußern?

Die Alkoholpsychose zählt zu den exogenen Psychosen, deren Ursache sich klar eingrenzen lässt: Sie tritt in der Regel dann auf, wenn der Alkoholspiegel im Blut absinkt. Seltener löst ein exzessiver Alkoholkonsum diese psychotische Störung aus. Die typischen Anzeichen sind Halluzinationen, Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, das Gefühl, verfolgt zu werden, Erregungszustände, Angstgefühle – und das alles bei fehlender Akzeptanz der eigenen Erkrankung.

Welche Formen der alkoholinduzierten Psychose gibt es?

Neben der Halluzinose können Betroffene verschiedene Alkoholpsychose-Symptome ausbilden, wie beispielsweise das Korsakow-Syndrom, bei dem die insbesondere nach einer Entzündung des Gehirns und eines akuten Vitamin-B1-Mangels auftretenden Gedächtnislücken mit selbst erfundenen Inhalten gefüllt werden. Das erweckt nicht nur den Eindruck von Konfusion, sondern geht auch mit einer erheblichen Desorientierung der Betroffenen einher. Eine andere und extreme Form ist das Delirium tremens, bei dem verschiedene Symptome parallel auftreten, was zur Bewegungsunfähigkeit der Betroffenen führen kann. Im Ernstfall wird ein Koma ausgelöst, das tödlich enden kann. Darüber hinaus kann sich eine Alkoholpsychose in übertriebener und grundloser Eifersucht äußern, die nicht zuletzt wegen der sich steigernden Gewaltbereitschaft für das soziale Umfeld der Betroffenen gefährlich werden kann.

Wie sollte eine alkoholinduzierte Psychose behandelt werden?

Der erste und unvermeidbare Schritt ist die Abstinenz, also der Alkoholentzug. Neben den psychotischen Symptomen haben Betroffene mit den teilweise erheblichen Entzugserscheinungen zu kämpfen. Umso wichtiger ist eine medikamentöse Unterstützung, die aus antipsychotischen, sedierenden Neuroleptika und/oder Antidepressiva bei affektiven Störungen bestehen können – ausschlaggebend ist immer der konkrete Einzelfall. Die Entgiftung sollte professionell durchgeführt werden, um das Rückfallrisiko effektiv zu reduzieren. In der anschließenden Entwöhnungsphase sollten die Ursachen für die Alkoholsucht aufgearbeitet werden. Ebenso wichtig ist ein umfassendes Nachsorgeprogramm.

Warum empfiehlt sich ein Aufenthalt in einer spezialisierten Klinik?

Einerseits können die Alkoholpsychose-Symptome an sich schon sehr belastend für die Betroffenen und deren soziales Umfeld sein, sodass eine konsequente und die verschiedenen Faktoren berücksichtigende Behandlung angeraten ist. Andererseits ist es sinnvoll, den Alkoholentzug unter kompetenter Aufsicht und mit medikamentöser Unterstützung zu bewältigen. Darüber hinaus gilt es, die Aufarbeitung der psychischen Ursachen für die Alkoholsucht ganzheitlich anzugehen. Betroffene haben oft genug neben ihrer psychotischen Störung mit physischen Problemen zu kämpfen, die in einer spezialisierten Klinik erkannt und gezielt behandelt werden können und sollten.

Quellen

Hasan, A. (2022): Was ist eine Psychose? Wissenswertes zu Symptomen, Ursachen und Behandlung. erschienen im AOK Gesundheitsmagazin. abgerufen unter: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/psychose-symptome-behandlung-und-tipps-fuer-angehoerige/

Cornelsen (2021): Drogeninduzierte Psychose. Grundwissen Psychologie – Sekundarstufe II. abgerufen unter: https://www.studysmarter.de/schule/psychologie/anwendungsdisziplinen-der-psychologie/drogeninduzierte-psychose/

Gemeinsame Therapie

5-6 Gruppengespräche pro Woche

Einzelgespräche

Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche

Wohlfühlatmosphäre

Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung

Gesundheit geht durch den Magen

Vollverpflegung inklusive aller Getränke