Laut dem Bundesministerium für Gesundheit sind etwa 7,9 Millionen Menschen in Deutschland, die zwischen 18 und 64 Jahre alt sind, von einem gesundheitlich riskantem Alkoholkonsum betroffen. Doch nicht alle von ihnen sind auch abhängig vom Alkohol. Das trifft auf nur rund 1,9 Millionen Menschen zu. Diese Zahlen sind erschreckend groß und verdeutlichen, warum jedes Jahr mehrere tausend Betroffene an den Folgen ihres Alkoholkonsums sterben. Doch wann ist eine Person eigentlich süchtig? Für die Diagnose setzen Ärzte und Psychologen die Inhalte des ICD-10 zu Alkoholabhängigkeit ein.
Was ist die ICD-10?
Um medizinische Diagnosen stellen zu können, sind Mediziner auf ein Klassifikationssystem angewiesen, das feste Kriterien für das Stellen der Diagnosen definiert. Weltweit hat sich dazu die „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ durchgesetzt, die von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben wird. Sie ist abgekürzt auch als „Internationale Klassifikation der Krankheiten“ bekannt. Im englischsprachigen Raum ist stattdessen von der „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“ die Rede, die mit „ICD“ abgekürzt wird. Mit der Abkürzung ist also das Klassifikationssystem gemeint.
Klassifikationen nach ICD-10
Die Diagnosen in der ICD-10 sind systematisch geordnet, sodass sie sich leichter nachvollziehen lassen. Jeder Erkrankung ist ein einzigartiger Code oder Schlüssel zugeordnet. Die Schilddrüsenunterfunktion, auch bekannt als Hypothyreose trägt zum Beispiel den Code „E03.9“, eine Zahnfleischentzündung oder akute Gingivitis „K05.0“ und ein erworbener Hallux valgus „M20.1“. Auch bei Verhaltensstörungen oder problematischen Substanzgebrauch werden solche Schlüssel verteilt.
In der ICD-10 ist die Alkoholabhängigkeit allgemein als F10 zusammengefasst. Der Buchstabe „F“ steht dabei für einen Hinweis auf eine vorliegende psychische Störung. Es gibt verschiedene Formen der Abhängigkeit von Alkohol, die das problematische Verhalten beim Trinken weiter aufschlüsseln und die letzte Ziffer bedingen. Alkoholabhängigkeit ist also nicht gleich Alkoholabhängigkeit. Im ICD-10 gibt es folgende Diagnosen in dieser Gruppe:
- F10.0: akute Alkoholintoxikation (akuter Alkoholrausch)
- F10.1: schädlicher Gebrauch von Alkohol
- F10.2: Abhängigkeitssyndrom
- F10.3: Alkoholentzugssyndrom
- F10.4: Alkoholentzugssyndrom mit Delir
- F10.5: psychotische Störung
- F10.6: amnestisches Syndrom
- F10.7: Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
- F10.8: sonstige psychische und Verhaltensstörungen
Wer unter einer Alkoholabhängigkeit leidet, kann vom Arzt gleich mehrere dieser Diagnosen erhalten. In einzelnen Fällen liegen auch weitere Erkrankungen vor, die sogenannten Komorbiditäten. Im Falle der Alkoholsucht sind das vor allem Traumata, affektive Störungen wie Depressionen oder Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen wie das Borderline-Syndrom.
Wichtige Begriffe aus den Diagnosekriterien
Einige Begriffe aus den Diagnosekriterien möchten wir genauer erläutern, weil sie häufig unbekannt sind oder falsch verstanden werden. Insbesondere das Alkoholentzugssyndrom führt häufig zu fragen. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, tritt das Syndrom beim Alkoholentzug auf. Damit ist aber nicht unbedingt gemeint, dass überhaupt kein Alkohol mehr konsumiert wird, obwohl auch dieser Fall gemeint sein kann.
In vielen Fällen beabsichtigen die Betroffenen nicht, einen Alkoholentzug zu machen. Doch sie werden aus sonstigen Gründen daran gehindert, die gewohnten Menschen an Alkohol zu trinken, zum Beispiel weil nur noch eine kleinere Alkoholmenge im Haus ist. Dann kann das Alkoholentzugssyndrom ebenfalls auftreten. Es ist also auch bei reduziertem Konsum möglich.
Das Alkoholentzugssyndrom zeichnet sich unter anderem durch folgende Symptome aus:
körperlich
Herzrasen, Schwitzen, unwillkürliches Zittern, hoher Blutdruck
psychisch
innere Unruhe, Ängste, depressive Stimmung, gesteigerter Antrieb
Es tritt ungefähr 24 bis 48 Stunden nach dem Absetzen oder der Reduktion von Alkohol auf. Wird die Menge nicht wieder gesteigert oder der Alkohol wie zuvor getrunken, klingen die Symptome innerhalb weniger Tage wieder ab.
ICD-10 Alkoholabhängigkeit: Typische Entzugserscheinungen bei der Entgiftung
Wer nach ICD-10 unter einer Alkoholabhängigkeit leidet und einen Entzug macht, erlebt meist einschränkende Entzugserscheinungen, die die Rehabilitation deutlich schwieriger machen. Wichtig ist, sich klar zu machen, dass diese Symptome nur vorübergehend sind. Sie treten vor allem während der Alkohol-Entgiftung auf, erst danach beginnt der eigentliche Entzug mit der Entwöhnung von Alkohol. Dabei kann eine Psychotherapie helfen.
Drei bis fünf Tage: Die Entgiftungsphase
Die Entgiftung ist ein körperlicher Prozess. Er beginnt mit dem Absetzen des Alkohols und dauert etwa drei bis fünf Tage. Um vollständig zu entgiften, sollte gar keine alkoholischen Substanzen mehr konsumiert werden. Es ist außerdem wichtig, auch keine alternativen Substanzen einzunehmen, es sei denn, diese wurden vom behandelnden Arzt verordnet. Während der Entgiftung sind die Patienten häufig von starken Entzugserscheinungen betroffen. Wie oben bereits beschrieben, können diese im Fall eines Delirs auch lebensbedrohlich sein.
Aus diesem Grund bietet es sich an, die Entgiftung professionell begleiten zu lassen. Außerdem sollten auch weiterhin Organe wie die Leber überwacht werden.
Zu den typischen Symptomen in dieser Phase gehören ein intensives Verlangen nach Alkohol, starkes Schwitzen und Gereiztheit. Außerdem kommt es häufig zu einem Tremor. Damit ist unkontrolliertes Zittern gemeint, das zum Beispiel die Hände betrifft. Nicht bei allen Betroffenen treten diese Symptome auf. Manche Patienten erleben zum Beispiel kein Verlangen nach Alkohol. Bei schweren Symptomen können die behandelnden Ärzte auch Medikamente verschreiben, die diese lindern. Häufig werden zum Beispiel Antidepressiva und Beruhigungsmittel verschrieben. Eine Psychotherapie findet in dieser Phase noch nicht statt.
Zwei bis drei Wochen: Die Entzugsphase
Wer nach der ICD-10 unter Alkoholabhängigkeit leidet, wird erst nach der Entgiftungsphase mit dem Entzug beginnen. Häufig dauert diese Phase zwei bis drei Wochen, der Entzug kann also relativ schnell geschafft werden. Nachdem der Körper vollständig entgiftet wurde, geht es nun darum, den Patienten mental in seinem Entzugswunsch zu stärken, damit zukünftig kein Alkohol mehr konsumiert wird.
Im Rahmen einer Therapie werden dazu meist Einzel- oder Gruppengespräche stattfinden. Hinzu kommen in der Regel auch Entspannungs-, Beschäftigungs- und Arbeitstherapien. Darüber hinaus werden die Betroffenen für die Zeit nach der Entlassung gestärkt, etwa indem sie mehr über das Angebot von Selbsthilfegruppen in ihrer häuslichen Umgebung erfahren.
Ein Leben lang: Die Entwöhnungsphase
Das psychische Verlangen nach Alkohol bleibt nach der ICD-10 Alkoholabhängigkeit deutlich länger bestehen als der körperliche Wunsch, zu trinken. Deswegen sollten Betroffene über eine dauerhafte Therapie nachdenken, um das Risiko eines Rückfalls zu senken. In vielen Fällen ist es sinnvoll, direkt an den Entzug eine mehrmonatige Reha-Maßnahme anzuschließen. Dabei erhält der Patient Unterstützung, um nach der Alkoholabhängigkeit wieder zurück in ein geordnetes Leben zu finden und einem neuen Substanzgebrauch effektiv vorzubeugen.
Um möglichst erfolgreich alle drei Phasen der Rehabilitation zu durchlaufen, profitieren Alkoholabhängige sehr von einer hohen Motivation, einem stabilen sozialen Umfeld und professioneller Hilfe. Diese finden Betroffene zum Beispiel in der NESCURE Privatklinik am See.
ICD-10 Alkoholabhängigkeit in der NESCURE® Privatklinik am See behandeln
Um zu ermitteln, ob man unter einer behandlungsbedürftigen Suchterkrankung leidet, ist der Hausarzt ein empfehlenswerter Ansprechpartner. Der Allgemeinmediziner kennt die relevanten Kriterien und geht sie zusammen mit dem Patienten und gegebenenfalls den Angehörigen durch. Außerdem lässt sich das Gespräch mit einer ausführlichen körperlichen Untersuchung kombinieren, um eventuelle Folgeerkrankungen zu entdecken und notwendige Behandlungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Der Hausarzt ist auch dafür verantwortlich, über die Folgen der Sucht aufzuklären und die Vorteile eines Entzugs anzusprechen.
Wer befürchtet, nach der ICD-10 unter einer Alkoholabhängigkeit zu leiden und diese hinter sich lassen möchte, findet einfühlsame und kompetente Hilfe in der NESCURE® Privatklinik am See. In unserem Haus können Patienten sowohl die Entgiftungs- als auch die Entzugsphase bewältigen. Dabei erhalten die Betroffenen eine erstklassige Betreuung zum Beispiel in Form von Medikamenten und Psychotherapien. Bei einem hohen Delir-Risiko ist auch eine sehr engmaschige Betreuung möglich.
Der sanfte Weg zurück ins Leben
Die NESCURE® Privatklinik am See ist eine Fachklinik für Alkoholabhängigkeit und Alkoholentzug. Wir sind also darauf spezialisiert, Menschen zu therapieren, die nach der ICD-10 unter Alkoholabhängigkeit leiden. Unter dem Motto „Der sanfte Weg zurück ins Leben“ bieten wir unseren Patientinnen und Patienten einen vorwiegend milden Entzug an, der sich genau an den Bedürfnissen der jeweiligen Person orientiert.
Dazu kommt eine spezielle NESCURE-Therapie zum Einsatz: die neuro-elektrische Stimulation (NES). Es handelt sich um ein Verfahren, das der Akupunktur ähnelt. Doch anders als bei der klassischen Akupunktur werden bei dieser Variante auch elektrische Impulse eingesetzt. Diese werden jedoch gezielt eingesetzt, sodass sich die größtmögliche Wirkung entfalten kann.
Vertrauen Sie unserer Erfahrung. Ihre Gesundheit ist unser größtes Anliegen:
Klinikbewertungen.de
★★★★★★ (6/6)
Die neuro-elektrische Stimulation erhalten alle unsere Patientinnen und Patienten innerhalb der ersten Tage in unserer Privatklinik. Die Stimulation mit Gleichstrom regt die Bildung und Ausschüttung oder Dämpfung gewisser Neurotransmitter an, sodass der Organismus es leichter hat, bei einem Alkoholentzug wieder zurück in sein Gleichgewicht zu gelangen. Das gilt vor allem für die Transmitter Serotonin, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin.
Alkoholentzug: Wissenswertes über die Therapie bei NESCURE®
Die NESCURE® Privatklinik am See befindet sich in idyllischer Lage in Bad Bayersoien im Bundesland Bayern. Wer hier seine Rehabilitation durchführen möchte, um den problematischen Substanzgebrauch zu beenden, muss aber nicht zwingend aus Bayern kommen. Auch Patienten, die von weit her kommen, sind bei NESCURE willkommen. Dazu zählen auch Betroffene aus dem Ausland, die ihre ICD-10 Alkoholabhängigkeit überwinden möchten.
Wie der Name NESCURE® Privatklinik am See bereits verrät, liegt die Klinik direkt an einem Gewässer. Es handelt sich um den Bayersoiener See, außerdem fließt ein kleiner malerischer Bach durch die Region. In dieser naturnahen und wohltuenden Umgebung fällt es den Patientinnen und Patienten in vielen Fällen leichter, wieder zur Ruhe zu kommen und die anstrengende Zeit des Entzugs leichter zu bewältigen. In der Nähe befinden sich außerdem ein Barfußweg und ein Vogellehrpfad, was für weitere Kurzweile während des Aufenthalts sorgt.
Die Therapie in unserem Haus dauert nur etwa drei Wochen: Wir entlassen unsere Patienten grundsätzlich schon nach genau 23 Tagen (inklusive An- und Abreisetag). Die Therapiedauer ist also von Vornherein festgelegt und kann nicht verändert werden. Wir bieten für die Behandlungen ausschließlich feste Zeiträume an, in denen diese stattfinden. An einem festen Termin reisen also auch andere Patientinnen und Patienten an, die gemeinsam dasselbe Programm durchlaufen. Mit NESCURE und den hochwertigen Therapien, die unsere Klinik anbietet, lassen sich die beiden Anfangsphasen des Entzugs also zügig und nach Zeitplan beenden. Vielen Patienten hilft diese Planung, um optimistisch und effektiv durch das Programm zu gehen.
Die Therapieinhalte, die die Zeit in der NESCURE Privatklinik am See ausmachen, bauen unmittelbar aufeinander auf. Sie greifen ganz bewusst wie ein Zahnrad ineinander, um die bestmögliche Wirkung zu entfalten. Dabei ist rund um die Uhr ein erfahrenes und gut ausgebildetes Behandlungsteam für die Patienten da. Es handelt sich um ein multiprofessionelles Team, das interdisziplinär zusammenarbeitet. Wer neben der Psychotherapie auch unter Erkrankungen der Leber oder anderer Organe leidet, erfährt hier also die bestmögliche Rundum-Betreuung.
Das sagen unsere ehemaligen Patienten
"Ein absolut überzeugendes Konzept. Das gesamte Personal, Ärzte, Krankenschwester, Therapeuten aber ebenso die „guten Geister“ des Hauses, sind äußerst freundlich und kompetent. Man fühlt sich von Beginn an sehr gut „aufgehoben“."
Minika, 57, Alkoholabhängigkeit
"Wer in dieser Entzugsklinik keinen Erfolg hat, der hat wirklich ein Problem. Ich hätte niemals gedacht, in der kurzen Zeit so ins Leben zurück zu kommen."
Christoph, 53, Alkoholabhängigkeit und Depressionen
"Wir waren 10 total unterschiedliche sich fremde Personen, die sich schon innerhalb der ersten Woche zu einem super Team entwickelt haben. Der gemeinsame Beginn und die daraus resultierende Gruppendynamik ist ein unersetzlicher Baustein dieser Therapie.."
Norbert, 51, Alkoholabhängigkeit
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Therapie und Genesung in heilsamer Umgebung
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FAQ/Häufig gestellte Fragen
Was ist die ICD-10?
Bei der ICD-10 handelt es sich um ein System zur Klassifikation von Erkrankungen aller Art, das von der Weltgesundheitsorganisation herausgegeben wird. Zurzeit ist die zehnte Version in Deutschland gültig. In den USA gibt es bereits die ICD-11.
Woran erkennt man eine Alkoholabhängigkeit?
Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Abhängigkeit von Alkohol hindeuten, zum Beispiel starke Entzugssymptome, wenn mehrere Stunden kein Alkohol getrunken wird.
Wer kann sich in der NESCURE® Privatklinik am See behandeln lassen?
Die NESCURE® Privatklinik am See richtet sich mit ihrem Angebot ausschließlich an Privatversicherte und Selbstzahler.
Quellen
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html
- https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/alkoholkonsum-in-deutschland/
- https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/alkoholentzug-loskommen-in-drei-phasen-1.1688167-2
Gemeinsame Therapie
5-6 Gruppengespräche pro Woche
Einzelgespräche
Wöchentlich 4 ärztliche/therapeutische Einzelgespräche
Wohlfühlatmosphäre
Unterbringung in grossen Zimmern/Appartements zur Einzelnutzung
Gesundheit geht durch den Magen
Vollverpflegung inklusive aller Getränke